14.04.2021

Nordzypern: Christ wegen illegaler Einfuhr von Bibeln angeklagt

IIRF-D/14.4.2021 - Ein Christ in der Türkischen Republik Nordzypern ist wegen illegaler Einfuhr angeklagt worden, nachdem er im Besitz von Bibeln, Neuen Testamenten und anderen christlichen Büchern gefunden wurde.

Ryan Keating, ursprünglich aus den Vereinigten Staaten, wurde angeklagt, nachdem er am 31. März auf der Polizeiwache in Iskele erschienen war. Ihm wird auch vorgeworfen, ein Geschäft ohne Lizenz betrieben zu haben.

Keating, der gegen Kaution freigelassen wurde, hat alle Anschuldigungen bestritten und wird sich nun einem Gerichtsverfahren stellen müssen, das bis zu drei Jahre dauern könnte. Er wird eine Sondergenehmigung benötigen, um Nordzypern während dieser Zeit zu verlassen.

Am 27. Januar führten Polizei und Zollbeamte eine Razzia in Keatings Geschäft im Bezirk Famagusta durch, das auch als Versammlungsort für eine Kirche dient.

Sie entdeckten 20 Bibeln und 86 Neue Testamente in Farsi, 15 Bibeln und 92 Neue Testamente in Arabisch und zwei Kisten mit Johannes-Evangelien sowohl in Farsi als auch in Arabisch.

Die Bücher hatten einen Wert zwischen 48.000 und 58.000 Türkischen Lira (ca. 4000 €). Bei einer Verurteilung könnte Keating eine Geldstrafe in Höhe des zehnfachen Wertes drohen.

Keating und seine Familie zogen nach Nordzypern, nachdem er 2016 aus Gründen der nationalen Sicherheit ein lebenslanges Verbot aus der Türkei erhalten hatte, wo er zehn Jahre lang als Doktorand und Leiter einer christlichen Wohltätigkeitsorganisation gelebt und gearbeitet hatte.

Seit Anfang 2019 wurden etwa 70 ausländische Christen als angebliche Bedrohung der nationalen Sicherheit aus der Türkei ausgewiesen.

Im Jahr 1974 marschierte die Türkei in das mehrheitlich christliche Zypern ein und erlangte die Kontrolle über das nördliche Drittel der Insel. Im Jahr 1983 erklärte sich die türkisch verwaltete Zone einseitig zur Türkischen Republik Nordzypern. Diese Erklärung wurde von den Vereinten Nationen abgelehnt und die Republik Nordzypern wird nur von der Türkei offiziell anerkannt.

Quelle: Barnabas Fund 8. April 2021