14.10.2021

Indien: Landesregierung ordnet Überprüfung aller christlichen Missionare an

International Christian Concern/14.10.2021  - Wie die International Business Times berichtet, hat die Regierung des indischen Bundesstaates Karnataka Beamte angewiesen, sowohl offizielle als auch nicht-offizielle christliche Missionare zu überprüfen. Die Anordnung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Karnataka sich darauf vorbereitet, ein Anti-Konversionsgesetz zu erlassen, das religiöse Konversionen regeln und erzwungene religiöse Konversionen unter Strafe stellen würde.

Die Entscheidung, christliche Missionare zu überprüfen, wurde am Mittwoch auf einer Sitzung des Wohlfahrtsausschusses für benachteiligte Bevölkerungsgruppen und Minderheiten getroffen. Mehrere Abgeordnete des Staates, darunter der BJP-Abgeordnete Goolihatti Shekar, nahmen an der Sitzung teil. Shekar sprach sich Berichten zufolge für die Registrierung christlicher Missionare aus und behauptete, dass 40 % der Kirchen in Karnataka inoffiziell sind und vom Staat nicht anerkannt werden.

Neben diesen Maßnahmen erörterten die Ausschussmitglieder auch den Entzug staatlicher Leistungen für Personen, die vom Hinduismus zum Christentum konvertieren.

In den letzten Wochen haben BJP-Mitglieder der Regierung von Karnataka Erklärungen abgegeben, in denen sie die Verabschiedung eines Gesetzes gegen Konversionen befürworten. Diesen Politikern zufolge sind die Konversionen zum Christentum in Karnataka außer Kontrolle geraten, und es muss ein Gesetz erlassen werden, das die Konversionen regelt und Zwangsbekehrungen bestraft.

"Die Regierung prüft die diesbezüglichen Gesetze, die in den verschiedenen Bundesstaaten des Landes erlassen wurden", sagte der Ministerpräsident Basavaraj Bommai. "Das entsprechende Gesetz wird in Karnataka bald in Kraft treten".

Shekar brachte das Thema der religiösen Konversionen während der Monsun-Sitzung im Parlament zur Sprache und behauptete, seine Mutter sei ohne sein Wissen zum Christentum übergetreten. Anfang dieser Woche berichtete Shekar den Medien, seine Mutter habe an einem "Ghar Wapsi"-Programm (Hindi für "zurück nach Hause" Anm.d.Red...) teilgenommen und sei zum Hinduismus zurückgekehrt.

In ganz Indien nutzen radikale Hindu-Nationalisten das Schreckgespenst der Massenbekehrungen zum Christentum und zum Islam, um Gesetze zu erlassen, die die Religionsfreiheit von Minderheiten einschränken. Nach Ansicht dieser Nationalisten konvertieren Massen von Hindus aus niedrigen Kasten durch illegale Methoden zum Christentum und Islam, und es muss ein Gesetz erlassen werden, um dies zu verhindern.

dem Englischen übersetzt und überarbeitet von AKREF