01.11.2017

China: Gefangener des Monats November

Der katholische Pfarrer Fei Jisheng seit über einem Jahr inhaftiert

Frankfurt am Main/Wetzlar (idea) – Als „Gefangenen des Monats November“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den in der Volksrepublik China inhaftierten katholischen Pfarrer Fei Jisheng benannt. Sie rufen dazu auf, sich für den 40-jährigen Priester aus der nordöstlichen Provinz Liaoning einzusetzen und für ihn zu beten. Fei Jisheng wurde am 18. Oktober vorigen Jahres in der Stadt Fushun festgenommen, als er dort die örtliche Gemeinschaft eines katholischen Frauenordens besuchte. Seither ist er in Haft. Wie sein Bistum bekanntgab, werfen die Behörden ihm vor, Geld aus einem Altenheim entwendet zu haben. Aus diesem Grund wurde er bereits zu einer 18-monatigen Gefängnisstrafe verurteilt. Christen aus seinem Bistum halten den Vorwurf aber für konstruiert, denn sonst wäre der Prozess nicht geheim und sämtliche Informationen zum Fall würden nicht als Staatsgeheimnis eingestuft. Pfarrer Fei war bereits im Juni 2016 wegen missionarischer Aktivitäten zusammen mit vier anderen Christen einen Monat lang inhaftiert. Fei Jisheng gehört der offiziell registrierten katholischen Kirche an, begann aber im Jahr 2007 mit ökumenischen Glaubenskursen, die er nicht staatlich genehmigen ließ. Schätzungen zufolge leben in der fast 1,4 Milliarden Einwohner zählenden Volksrepublik China bis zu 130 Millionen Christen. Viele treffen sich in staatlich nicht registrierten Gemeinden. Damit übertreffen sie die Zahl der 83 Millionen kommunistischen Parteimitglieder.

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