01.01.2020

Deutschland: Feministische Gruppe bekennt sich zu Brandanschlag in Tübingen

Die Tübinger Offensive Stadtmission „mit Farbe und Feuer“ angegriffen

Tübingen (idea) – Zu dem Anschlag auf eine evangelikal-charismatische Gemeinde in Tübingen hat sich eine „Feministische Autonome Zelle“ bekannt. Mehrere Täter hatten am frühen Morgen des 27. Dezember vor dem Konferenzzentrum der „Tübinger Offensiven Stadtmission“ (TOS) einen Kleinbus in Brand gesteckt und den Eingangsbereich des Gottesdienstraums mit lila Farbe besprüht. Dabei entstand nach Polizeiangaben ein Sachschaden von etwa 40.000 Euro. Auf der linken Internetplattform de.indymedia.org schreibt die Gruppe, sie habe sich entschieden, „diese symbolträchtige und für Aktionen angenehm ruhige Zeit zu nutzen, um auf einen überregionalen antifeministischen Akteur, die Tübinger Offensive Stadtmission (TOS), hinzuweisen und diesen mit Farbe und Feuer anzugreifen“. In ihr grassierten „koloniale Kontinuität, antifeministische Einstellungen und reaktionäre Grundstimmung“.

Aufruf zu weiteren „Aktionen“: „Bildet Banden! Macht sie platt!“

Wie es in dem Schreiben weiter heißt, war das nicht der erste Anschlag auf eine Einrichtung der TOS. Im Frühjahr 2018 hätten „Feminist_innen“ das Leipziger Gemeindehaus angegriffen. Unbekannte hatten am 9. März mit pinker Farbe gefüllte Christbaumkugeln an die Fassade geworfen. Das Bekennerschreiben endet mit den Worten: „Wir würden uns über weitere Aktionen gegen antifeministische Institutionen und Akteure freuen. Denn diese gibt es überall – bildet Banden – macht sie platt!“ Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Reutlingen auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sagte, wird das Schreiben derzeit auf seine Echtheit überprüft. Der Staatsschutz ermittelt. Guido Kasch, Pastor der TOS-Gemeinde Tübingen, hatte nach dem Anschlag erklärt: „Wir sind von diesem Anschlag geschockt, jedoch angesichts des zunehmend feindlichen Klimas gegen evangelikale Christen leider nicht überrascht. In den letzten Monaten gab es in Tübingen, insbesondere aus der linken Szene, ein aggressives Bedrohungsszenario gegen die TOS Gemeinde.“ Man werde sich dadurch aber nicht davon abhalten lassen, „weiter die Versöhnungsbotschaft des Evangeliums zu verkündigen“. Die TOS ist nach eigenen Angaben eine Freikirche und ein Missions- und Sozialwerk mit evangelikal-charismatischer Prägung. Seit ihrer Gründung 1990 in Tübingen entstanden zwölf Gemeinden, fünf Gebetsdienste, ein Rehabilitationszentrum für Drogenabhängige und vier Häuser für Straßenkinder.