04.01.2021

Nigeria: Islamische Extremisten richten fünf Christen hin

Die Opfer mussten sich hinknien und wurden dann erschossen

Abuja (idea) – Islamische Extremisten haben in Nigeria fünf entführte Christen hingerichtet. Das berichtet die Internetplattform „Morning Star News“. Sie beruft sich auf ein Video, das der Propagandakanal Amaq der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) mit Datum vom 29. Dezember veröffentlicht hat. Das 49-sekündige Video zeige fünf bewaffnete Mitglieder der Terrorgruppe „Islamischer Staat Provinz Westafrika“ (ISWAP). Sie stehen hinter fünf knienden Männern in orangefarbenen Gewändern. Nach Aufforderung nannten diese ihren Namen und fügten hinzu „Ich bin ein Christ“. Laut „Morning Star News“ waren die Namen Uka Joseph, Sunday, Wilson, Joshua Maidugu und Garba Yusuf zu hören. Ein ISWAP-Kämpfer sagte dann in der in Nordnigeria verbreiteten Hausa-Sprache: „Das ist eine Warnung an die Christen in allen Teilen der Welt und die in Nigeria. Wir haben nicht vergessen, was ihr unseren Brüdern in der Stadt Zangon Kataf und anderen Teilen Nigerias angetan habt. Benutzt die Köpfe dieser fünf eurer Brüder, um mit euren gottlosen Feiern fortzufahren.“ Anschließend wurden die Christen erschossen. Die Erwähnung von Zangon Kataf soll sich laut „Morning Star News“ auf Zusammenstöße von Volksgruppen im nördlichen Bundesstaat Kaduna im Jahr 1992 beziehen. Damals war es zu Gewalt zwischen den meist muslimischen Hausa und dem überwiegend christlichen Volk der Atyap gekommen. Dabei starben dem Bericht zufolge 460 Menschen.

Terrorangriff auf die Stadt Garkida

ISWAP-Terroristen hatten an Heiligabend 2020 die Stadt Garkida im nordöstlichen Bundesstaat Adamawa angegriffen. Laut Bewohnern aus der Gegend sollen dabei sechs Christen getötet und elf entführt worden sein. Die fünf jetzt hingerichteten Christen sollen unter den Entführten gewesen sein. Bei dem Angriff brannten die Terroristen Häuser nieder, plünderten Läden und setzten ein Krankenhaus in Brand. Das US-Außenministerium hatte Nigeria am 7. Dezember auf die Liste der Länder gesetzt, in denen sich „systematische, andauernde, ungeheuerliche Verletzungen der Menschenrechte“ ereignen. Vor allem im Norden des Landes sind Christen immer wieder Ziel blutiger Übergriffe. Verantwortlich dafür sind auch die Terrormiliz Boko Haram (Westliche Bildung ist Sünde) und islamisch geprägte Fulani-Nomaden. Von den über 200 Millionen Einwohnern des Landes sind 46 Prozent Kirchenmitglieder und 54 Prozent Muslime.