08.01.2020

Deutschland: Wieder zerstörte Scheiben in Leipzig

Nun auch katholische Kirche betroffen. Propst: Einen solchen Vorfall hat es bislang noch nicht gegeben

Leipzig (idea) – In Leipzig ist nach mehreren Scheiben der evangelischen Thomaskirche nun auch ein Fenster der katholischen Propsteikirche einem Angriff zum Opfer gefallen. Wie der Propst der Katholischen Propstei St. Trinitatis Leipzig, Gregor Giele, der Evangelischen Nachrichtenagentur idea sagte, muss sich die Tat am Nachmittag des 7. Januar zugetragen haben. Bei der Scheibe handelt es sich um ein 3,7 mal 1,65 Meter großes Fenster aus Sicherheitsglas, das der bislang unbekannte Täter mit viel Gewalteinsatz und mutmaßlich einem spitzen Werkzeug beschädigt habe. In dem Fenster befinde sich nun ein etwa zehn mal zehn Zentimeter großes Loch, zudem sei die gesamte Scheibe gesplittert. Der genaue Schaden kann laut Giele noch nicht benannt werden, werde jedoch auf einen mittleren bis hohen vierstelligen Bereich geschätzt. Die Kirche sei seit ihrer Eröffnung vor viereinhalb Jahren täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Einen solchen Vorfall habe es bislang noch nicht gegeben: „Es ist traurig, dass selbst Gotteshäuser mit ihrer besonderen Bedeutung für die Stadt mittlerweile keine Grenze mehr darstellen.“ Im Fall der zerstörten Fenster an der Leipziger Thomaskirche ist ein geständiger Tatverdächtiger laut Angaben der Polizei gefasst. Ihm wird vorgeworfen, in der Silvesternacht 25 Scheiben der Thomaskirche und am benachbarten Thomashaus mit Pflastersteinen eingeschlagen zu haben. Wie der Förderverein Thomaskirche-Bach mitteilte, handelt es sich um einen stark verwirrten Mann, der sich selbst als „Sohn Gottes“ bezeichnet. Die heutige (Neue) Propsteikirche wurde nach der Zerstörung beziehungsweise dem Abriss von zwei Vorgängerbauten im Mai 2015 eingeweiht. Gemeinsam mit dem Turm des Neuen Rathauses bildet ihr Turm ein „Tor“ in die Innenstadt Leipzigs.