08.09.2020

Deutschland: Zentrum gegen Vertreibungen

Erinnerung ist Mittel zur Verständigung - Wagner: Es geht um Solidarität mit allen Opfern von Vertreibung und Völkermord

Bonn (idea) – Die Erinnerung an das Schicksal der deutschen Vertriebenen im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg ist ein Mittel zur Verständigung der europäischen Völker. Diese Ansicht vertrat der Vorsitzende der Stiftung Zentrum gegen Vertreibungen (Bonn), der frühere hessische Kultus- und Justizminister Christean Wagner (CDU), in einer Pressemitteilung. Anlass war der 20. Jahrestag der Gründung der Stiftung am 6. September. Es sei ihr gelungen, im politischen und gesellschaftlichen Raum das Bewusstsein zu schaffen, dass das Schicksal der deutschen Vertriebenen als Teil der gesamtdeutschen Geschichte in dauerhafter Erinnerung bleiben müsse, so Wagner. Dabei gehe es auch um die Schicksale vieler anderer europäischer Völker und um Solidarität mit allen Opfern von Vertreibung und Völkermord. Sie seien leider nicht nur Vergangenheit, sondern ebenso leidvolle aktuelle Gegenwart. Die Stiftung informiert unter anderem mit Ausstellungen über das Schicksal der mehr als 15 Millionen deutschen Deportations- und Vertreibungsopfer aus Mittel-, Ost- und Südosteuropa sowie der vier Millionen deutschen Spätaussiedler. Sie wurde 2000 von der langjährigen CDU-Bundestagsabgeordneten und Präsidentin des Bundes der Vertriebenen, Erika Steinbach (Frankfurt am Main), und dem früheren SPD-Bundesgeschäftsführer Peter Glotz (1939–2005) gegründet.