11.01.2021

Pakistan: Die Schwestern Sajida und Abida wurden entführt, vergewaltigt und ermordet

Beide Christinnen arbeiteten in einer Pharma-Fabrik. Der Besitzer, Mohammad Naeem, und der Aufseher Mohammad Imtiaz setzten sie unter Druck, um sie zu heiraten, versprachen Reichtum und forderten ihre Konversion zum Islam. Aber die Frauen, beide mit Christen verheiratet, hatten sich geweigert

Lahore (AsiaNews) 11.01.2021 - Die zwei Schwestern Sajida (28 J.) und Abida (26 J.), beide verheiratet Christinnen mit Kindern, wurden entführt, vergewaltigt und brutal ermordet - alles, weil sie sich weigerten, zum Islam zu konvertieren und ihre Entführer zu heiraten.

Ihre verstümmelten Leichen wurden am 7. Dezember in einem Abwasserkanal gefunden. Bisher wurde nur einer der Mörder, Mohammad Naeem, verhaftet. Dieser hat ein Geständnis abgelegt und ist nun auf Kaution frei. Der andere, Mohammad Imtiaz, ist noch auf freiem Fuß.

Der Ehemann von Sajida, Mushtaq Masih, sagte gegenüber AsiaNews: "Dieser Mord hat stattgefunden, weil wir arme christliche Arbeiter sind. Wir wollen, dass diese Monster [die beiden Entführer] ins Gefängnis kommen, so wie es das Gesetz vorsieht. So können andere lernen, wie Frauen behandelt und respektiert werden müssen, auch wenn sie arm sind oder einer Minderheit angehören".

Am 26. November gingen Sajida und Abida zur Arbeit in einer nahe gelegenen pharmazeutischen Fabrik. Sie wohnen beide in der Makhan Colony in Kahna (Lahore). Aber sie kehrten nie nach Hause zurück und wurden erst am 7. Dezember im Rohi Nallah, einem Abwasserkanal, gefunden.

Der christliche Menschenrechtsanwalt Sharjeel Masih erinnert sich an den Schock der Familienmitglieder beim Anblick der Leichen der beiden Frauen, die monatelang die Annäherungsversuche des Chefs und Aufsehers der Arzneimittelfabrik abgelehnt hatten.

Der Aktivist Saleem Iqbal sagt, die beiden Frauen hätten sich oft über den Besitzer der Fabrik, Herrn Mohammad Naeem Butt, und den Aufseher Mohammad Imtiaz beschwert, die sie mit dem Versprechen von Reichtümern unter Druck gesetzt hätten, sie zu heiraten und zum Islam zu konvertieren. "Sie weigerten sich und sagten, sie seien verheiratet und glücklich mit ihren Familien, auch wenn sie wenig hätten. Aber nachdem sie sich geweigert hatten, begannen Mohammad Naeem und Mohammad Imtiaz sie zu bedrohen und entführten sie dann, um ihr Ziel zu erreichen".

Ihre Familie befürchtet nun, dass die Mühlen des Justizsystems so langsam mahlen werden, dass die Mörder nie zur Rechenschaft gezogen werden. Panschabs Ministerpräsident Usman Buzdar hat versprochen, sich persönlich um den Fall zu kümmern und forderte von der Polizei einen vollständigen Bericht über den Vorfall. Er drückte auch seine tiefe Anteilnahme an der Trauer der Familie aus und versicherte, dass er um jeden Preis versuchen werde, der Gerechtigkeit Genüge zu tun.

Inzwischen spricht Mushtaq Masih, der Ehemann von Sajida, einer der beiden ermordeten Frauen, von der "Not, ihre drei kleinen Kinder großziehen zu müssen: Wir sind sehr besorgt um unsere Kinder. Es ist sehr schwierig, sie ohne ihre Mütter aufzuziehen"- erzählte er AsiaNews.

Übersetzt und bearbeitet von AKREF