14.08.2020

Syrien: Chirurg und Christ Jany Haddad stirbt an Covid-19-Infektion

idea hatte ihn im vergangenen Jahr zum „Arzt des Jahres 2019“ gekürt

Dr. Jany Haddad mit Albrecht Hauser, der ihn übersetzte auf der 4. Märtyrerkonferenz 2015

Aleppo/Wetzlar (idea) – Der von der Evangelischen Nachrichtenagentur idea 2019 zum „Arzt des Jahres“ gekürte Syrer Jany Haddad (Aleppo) ist am 12. August an den Folgen einer Covid-19-Infektion gestorben. Der auch als ehrenamtlicher Leiter der Baptistengemeinde in Aleppo tätige Chirurg wurde 66 Jahre alt. Das teilte das Hilfs- und Missionswerk Christlicher Hilfsbund im Orient (Bad Homburg) mit. Es arbeitete seit vielen Jahren mit Haddad zusammen.

Haddad war bewusst in Syrien geblieben, obwohl mehr als zwölf Millionen Bürger das Land verlassen hatten, in dem seit 2011 ein Bürgerkrieg tobt. Er war davon überzeugt, dass die vielen syrischen Flüchtlinge im Ausland nicht glücklich würden, weil es dort vor allem um Arbeit und Karriere gehe, im Nahen Osten dagegen um Familie und Gemeinschaft. Deshalb hatte er auch alle Angebote ausgeschlagen, sich als Arzt im Ausland niederzulassen.

Bekannt wurde er, als er in Aleppo auf Grundstücken christlicher Gemeinden 20 Brunnen graben ließ. So konnte er im Krieg die Wasserversorgung der Stadt sicherstellen. Zudem versorgte seine Gemeinde 4.825 Familien mit Lebensmitteln.

Sie betreute darüber hinaus 3.200 Senioren, die von ihren Familien verlassen worden waren. Durch die Hilfsaktionen war die Gemeinde von 60 auf über 100 Mitglieder angewachsen. Viele neue Mitglieder waren ehemalige Muslime. Anfang August wurde bekannt, dass Haddad sich mit dem Coronavirus angesteckt hatte. Er hinterlässt seine Frau Sonig und drei erwachsene Kinder.

 

Ein glaubensmutiger Zeuge Jesu

Der Leiter des Christlichen Hilfsbundes, Andreas Baumann, würdigte den Verstorbenen als „einen lieben Bruder und langjährigen Verbündeten“. Neben dem Brunnenbau-Projekt habe man auch die von ihm initiierte ökumenische Studentenarbeit in Aleppo unterstützt. Baumann: „Er war ein glaubensmutiger Zeuge Jesu, dessen medizinische und missionarische Arbeiten weit über Syrien hinaus ausgestrahlt haben.“ Nur Gott wisse, wie vielen Menschen er den Weg zu Jesus Christus gewiesen habe.

Anmerkung der Red. AKREF: Dr. Jany Haddad kam aus Aleppo zu den Märtyrer - Konferenzen  auf den Schönblick nach Schwäbisch Gemünd. Zuletzt 2015 zu "Christenverfolgung heute". Er sagte, dass er wieder zurückgehe, um seinen Landsleuten zu helfen und ihnen das Evangelium der Versöhnung und des Trostes zu bringen.