18.06.2020

China: Bedrohungen und Schikanen gegen Christen

Verschiedene Fälle gegen Christen aus Veranlassung der Regierung, die besorgniserregend sind

Chinesische christliche Witwe soll „aufhören an Gott zu glauben“ oder ihre Wohlfahrtsunterstützung verlieren

- Einem Bericht von Bitter Winter zufolge wurde einer verwitweten chinesischen Christin, über 60 Jahre alt, die staatliche Unterstützung gestrichen, nachdem sie sich geweigert hatte, christliche Bilder aus ihrem Haus zu entfernen und "den Glauben an Gott aufzugeben".

Die gläubige Frau in der Stadt Fuzhou in der Provinz Jiangxi, hatte seit dem Tod ihres Mannes in 2018 eine monatliche Unterstützung von 250 Yuan (ca. 31 Euro) erhalten.

Regierungsbeamte sagten ihr, dass ihr die einzige Einnahmequelle gestrichen werden würde, wenn sie nicht die Bilder in ihrem Haus entfernen würde. „Weil die kommunistische Partei dich ernährt, musst du an die glauben, nicht an Gott“, sagte der Beamte.

Zwei Monate später wurde der Witwe die Unterstützung gestrichen, weil sie sich geweigert hatte, die Bilder zu entfernen.

- Im April wurde eine 80-jährige christliche Frau in der Stadt Yingtan von Beamten gezwungen, ein Kreuz in ihrer Wohnung zuzudecken, weil ihr sonst ihre Rente gestrichen würde.

- In demselben Monat wurde einem gelähmten Insassen eines Pflegeheims in Fuzhou damit gedroht, dass ihm seine Behindertenrente, einschließlich Unterkunft, Essen und Medikamenten gestrichen würde, wobei Beamte Jesusbilder in seinem Zimmer von der Wand rissen.

- Im Januar wurde von einer christlichen Frau (70) verlangt, die religiösen Gegenstände in ihrem Haus mit Bildern von Xi Jiping und Mao Zedong zu ersetzen, sonst werde ihre Wohlfahrtsunterstützung gestrichen.

- Ein Gläubiger in Henan, dem auf ähnliche Weise gedroht wurde, sagte: „Was soll ich ohne mein Einkommen machen? Wie kann ich mit denen diskutieren? Es ist genauso wie in der Kultur-Revolution.“

Ein chinesischer Pastor vergleicht die zweite Razzia auf seine Kirche mit der „Gewalt während Maos Kultur-Revolution“

Die Behörden führten am 11. Juni,  zum zweiten Mal in sechs Wochen,  eine Razzia in einer „Hauskirche“ (eine nicht registrierte Gemeinde) in der Stadt Xiamen durch, von der der Pastor sagte, es sei genauso wie während Maos Kultur-Revolution.

Beamte drangen in die Xingguang-Kirche ein und vertrieben die Gemeindeglieder, bevor sie aus dem Gebäude Mobiliar und fest eingebaute Gegenstände entfernten, wie Wandpaneele und Raumteiler aus Glas.

Der Pastor sagte, die Kirche habe das Gebäude gekauft und von der Stadt die Genehmigung erhalten, das Obergeschoss auszubauen. Er sagte, die Behörden handelten den Bestimmungen zuwider, als sie das Innere zerstörten.

„Dieser Zwischenfall in Xiamen ist nur ein kleines Beispiel von den Dingen, die jetzt in China geschehen“, sagte er, und fügte hinzu, dass die Angriffe auf religiöse Gruppen genauso sind wie in der Zeit Maos, besonders zwischen 1966 und 1976. „Es ist ähnlich wie in einem faschistischen Regime oder bei der Kultur-Revolution,“ sagte der Pastor.

„Die regierende Kommunistische Partei hätte wenigstens vorgegeben, korrekt vorzugehen, aber jetzt tun sie nicht mal mehr so“, fügte er hinzu.

Am 3. Mai stürmten etwa 100 Polizisten eine Versammlung von Gemeindegliedern der Xingguang-Kirche in einer Privatwohnung  in der Stadt Xiamen, wobei sie einigen Gemeindegliedern Rippen brachen, als sie den Gottesdienst gewaltsam beendeten.

 

Die Razzien fanden anlässlich einer fortwährenden landesweiten Razzia der chinesischen Behörden gegen die Kirche statt. Hunderte von "Hauskirchen" und offizielle, staatlich sanktionierte "Drei-Selbst"-Kirchen wurden gewaltsam geschlossen. Zu den zunehmend repressiven Maßnahmen gehören die Verhaftung und Inhaftierung von Pfarrern, die Installation von Überwachungskameras in Kirchen und die Entfernung religiöser Symbole und Texte von der Auslage.

Quelle: Barnabasfund vom 10.6.20 übersetzt für AKREF