18.09.2020

Mosambik: "Gemeinsam für Cabo Delgado"

Diözese Pemba startet Kampagne für 250.000 Vertriebene

Maputo (Fides) - "Gemeinsam für Cabo Delgado": Unter diesem Motto wurde im Juli von der Diözese Pemba in der Provinz Cabo Delgado im Norden Mosambiks eine Solidaritätskampagne gestartet. Die Region leidet unter der Gewalt der Dschihadisten und den weit verbreiteten Repressalien des Militärs und der Sicherheitskräfte.
Bischof Luiz Fernando Lisboa von Pemba, bekräftigt, dass die Solidaritätskampagne "stetig wächst, weil immer mehr Menschen wissen, was in Cabo Delgado passiert". „Die Solidarität von Einzelpersonen und Gruppen nimmt zu. Viele Menschen haben sich in Gruppen zusammengeschlossen, um den Opfern der Krise in Cabo Delgado zu helfen “, betont Bischof Lisboa.
Die Diözese hat im Rahmen der Kampagne einen Aufruf zur Sammlung von Lebensmitteln, Kleidung, Matten und Decken gestartet, um Tausenden von Vertriebenen zu helfen. Die Angriffe der Rebellen haben bereits über 250.000 Familien vertrieben, die in anderen Bezirken der Provinz Cabo Delgado und in den benachbarten Provinzen Nampula und Niassa Zuflucht suchen.
Die meisten Familien kamen in Pemba, der Provinzhauptstadt, unter, wo sie in den Häusern von Familienmitgliedern und Bekannten aufgenommen wurden. Es fehlt jedoch oft an den Mitteln, um die Bedürfnisse aller zu decken.
Bei der Präsentation der Kampagne berichtete Erzbischof Lisboa, dass die Initiative darauf abzielt, die Maßnahmen der Behörden und anderer humanitärer Organisationen als Reaktion auf die humanitäre Krise zu stärken und zu begleiten.
„Nicht nur die Vertriebenen sind in einer sehr schwierigen Situation, sondern auch die Bezirke, in denen die Vertriebenen leben, die Gastfamilien, die Behörden, kurz gesagt, die gesamte Provinz Cabo Delgado ist betroffen. Und warum nicht sagen, dass dadurch auch ganz Mosambik betroffen ist? Wir dachten, es wäre gut, für unserem Land in der Diözese Pemba eine Kampagne zu starten, um alle Mosambikaner auf die Situation in Cabo Delgado aufmerksam zu machen“, betont er.
Unterdessen haben auch internationale Menschenrechtsorganisationen die Gewalt an Zivilisten angeprangert, nachdem ein Video erschienen war, in dem eine Frau von Männern in Armeeuniform brutal getötet wird. "Die mosambikanischen Behörden müssen unverzüglich eine unabhängige und unparteiische Untersuchung der willkürlichen Tötung einer wehrlosen nackten Frau in Mocímboa da Praia in der Provinz Cabo Delgado einleiten", fordert Amnesty International in diesem Zusammenhang.
(L.M.) (Fides 18/9/2020)