09.12.2008
Deutschland: “Deutsche Islam Konferenz" geht online
Pro - 9.12.08 Am Montag hat das Bundesinnenministerium eine Internetseite gestartet, die aktuelle Informationen zur "Deutschen Islam Konferenz" anbietet. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) schaltete die Webseite am Tag des muslimischen Opferfestes frei - "als Zeichen des Respekts gegenüber den Muslimen", so Schäuble.
Den höchsten muslimischen Feiertag nahm Schäuble zum Anlass, die Internetseite www.deutsche-islam-konferenz.de ins Netz zu stellen. Dort soll der Besucher mehr über den Stand der auf rund drei Jahre angelegten Konferenz zwischen dem deutschen Staat und Muslimen erfahren. Außerdem können sich die Nutzer aktiv an Diskussionen beteiligen und Themen vorschlagen.
Ziel des Forums auf der neuen Internetseite sei es laut dem Evangelischen Pressedienst (epd), in der Öffentlichkeit mehr Akzeptanz für den Dialog mit Muslimen zu schaffen und die Debatte zu versachlichen. Die am 27. September 2006 eröffnete "Deutsche Islam Konferenz" ist der erste institutionalisierte Dialog zwischen Staat und Muslimen. Das Plenum unter Leitung Schäubles will die Integration der bis zu 3,4 Millionen Muslime in Deutschland vorantreiben.
"Muslime müssen sich auf hier herrschende Ordnung einlassen"
In einem Video-Interview auf der Webseite wünscht sich Schäuble ausdrücklich, dass die Seite Nicht-Mitgliedern der Islam Konferenz die Möglichkeit gibt, sich einzubringen und vielleicht auch Kritik zu äußern. Als Zwischenfazit nach zwei Jahren sagte Schäuble: "Ich glaube, wir sind ein gutes Stück vorangekommen. Das, was ich damals gesagt habe, der Islam sei ein Teil unseres Landes geworden, hatte noch viel Überraschung ausgelöst, aber inzwischen haben es alle wahrgenommen. Und wir haben begonnen miteinander zu reden." Die Muslime in Deutschland müssten sich auf die hier herrschende Ordnung einlassen.
Der Besucher der Seite findet auch Texte der "Deutschen Islam Konferenz" (DIK), Statusberichte und Studien und hat die Möglichkeit, sich im Forum zu beteiligen. Um "Islam im Schulalltag" dreht sich auch die erste Diskussion im Forum der Webseite. "Was hat Islam mit Schule zu tun? Inwiefern sollte die Religion des Islam als Thema im allgemeinen Unterricht auftauchen? Wie sollte auf die Religion der muslimischen Schüler im Schulalltag Rücksicht genommen werden?", lauten die aktuellen Fragen, zu denen bis jetzt bereits über 70 Kommentare von Besuchern der Webseite verfasst wurden.
Jeden Monat erscheint auf dem Portal ein neues Diskussionsthema. Dabei können die Besucher alle drei Monate darüber abstimmen, was als nächstes diskutiert werden soll. Derzeit stehen zur Auswahl: "Moscheebau ohne Konflikte?", "Religionsfreiheit" und "Streitpunkt Kopftuch?". (PRO)
Von: js