03.06.2008

Bangladesch: 13-jährige Christin von mehreren Muslimen vergewaltigt

Familie des Mädchen musste nach Drohungen untertauchen

Bangladesch: 13-jährige Christin von mehreren Muslimen vergewaltigt

Familie des Mädchen musste nach Drohungen untertauchen

 

 

 

(15. Mai 2008) – „Sie ging stets allein zum Toilettenhäuschen außerhalb des Hauses. Dass sie entführt wurde, haben wir nicht bemerkt. Ich dachte nicht, dass sie so weit gehen würden“, sagt Pastor Motila, der von der United Bethany Church (Mymensingh/Bangladesch) im Gespräch mit dem Hilfswerk für verfolgte Christen Open Doors war. Seine 13-jährige Tochter Elina verließ am 2. Mai 2008 gegen drei Uhr morgens das Haus, um zur Toilette zu gehen. Dort lauerten ihr fünf junge Muslime auf, die sie wenige Augenblicke später packten, knebelten und an einen ruhigen, etwas abseits gelegenen Ort brachten. Dort vergewaltigten die Männer Elina mehrfach. Danach ließen sie die junge Frau einfach liegen. Elina gelang es, den Schal vor ihrem Mund abzustreifen und um Hilfe zu rufen. Pastor Motilal hörte seine Tochter und eilte zu ihr. Dabei sah er noch zwei der Männer - Dulal Miah (32) und Shebul Miah (22) – die eilig davonliefen. Sie drohten ihm, er solle keine Anzeige erstatten, sonst würden sie sein Haus niederbrennen und seine Familie aus Laksmipur Bazar im Unterbezirk Fulbaria von Mymensing vertreiben. Schon Tage zuvor wurde Elina wegen ihres christlichen Glaubens von muslimischen Jugendlichen aus der Nachbarschaft und ihrer Schule verspottet. Ihrem Vater erzählte sie davon, doch er wollte auf rechtliche Schritte verzichten, um die Angelegenheit nicht noch zu verschlimmern.

Korrupte Polizisten

Die Mehrheit der rund 153 Millionen Einwohner von Bangladesch – über 80 Prozent – sind Muslime. Weniger als ein Prozent sind Christen. Seit 1988 ist der Islam Staatsreligion. Intoleranz und Gräueltaten gegen religiöse Minderheiten nehmen zu, berichten einheimische Open Doors-Mitarbeiter. Sie beobachten einen zunehmenden Extremismus bei Muslimen gegen Christen, insbesondere Muslime, die zum Christentum konvertiert sind. Die Anzeige des Vaters wollten die Polizisten in Fulbaria nur gegen Zahlung eines Geldbetrages aufnehmen. Pastor Motilal ist arm und konnte die Beamten lediglich weiter auffordern, die Täter festzunehmen, die sich weiter unbehelligt im Dorf aufhielten und ihn bedrohten. Erst mit Hilfe eines befreundeten Pastors einer Assembly of God-Kirche wurde die Anzeige gegen Shebul und Dulal Miah aufgenommen. Bei einer Verurteilung erwartet die Täter die Todesstrafe. Shebul Miah wurde verhaftet, doch bislang zu den Vorwürfen nicht verhört. Die Mymensingher Polizei forderte jedoch von Elinas Vater umgerechnet 180,00 Euro. „Ich habe kein Geld und noch nicht einmal etwas zu essen daheim. Wenn hier kein Recht gesprochen wird, so will ich mich dennoch auf Jesus Christus verlassen", sagte Pastor Motilal. Open Doors unterstützt die arme Familie mit materieller Hilfe, die aufgrund der Drohungen untergetaucht ist. Ein Mitarbeiter berichtet von einem früheren Ereignis, als er im Dorf der Familie das Evangelium verkündigte. „Ich besuchte mehrmals Pastor Motilals Haus und erinnere mich daran, wie draußen Muslime tobten und ihren Ärger über uns Evangelisten herausschrien.“ Pastor Motilal, ein ehemaliger Hindu, wurde 1984 Christ und begann seinen Dienst bei Christian Life Bangladesh. Viele Muslime in der Gegend waren verärgert über seinen Dienst im Dorf Laksmipur Bazar.

Medien verurteilen Tat

Und auch von anderer Seite erfährt die Familie Mitgefühl. So verurteilten lokale Medien die Tat. Der Direktor von Elinas Schule wandte sich mit einem Brief an den Vize-Polizeichef des Bezirks. Darin heißt es: „Im Namen der Schule verurteilen wir ein derartig abscheuliches Verbrechen. Wir verlangen, dass die Täter verhaftet und mit der Höchststrafe belegt werden". Die Shalom Foundation, die sich für die Rechte von Christen in Bangladesch einsetzt, ist mit einem hohen Beamten des Landes im Gespräch. Der Vorsitzende der Stiftung, James Hilton, glaubt, dass es eine gute Chance gibt, dass die Täter verurteilt werden. Besorgt blickt er jedoch auf die gerichtsmedizinische Untersuchung, die durch Bestechungsgelder zugunsten der Angeklagten manipuliert werden kann. Elinas Kleider werden im Mymensingh Medical Hospital untersucht. Der Bericht wird direkt an die Polizeistation in Mymensingh gesandt.

Open Doors International