Deutschland: Lichtermarsch nach Anschlägen auf Kirchen

H a m b u r g (idea) 2.01.09– Auf Anschläge auf zwei evangelische und eine katholische Kirche im Hamburger Stadtteil Poppenbüttel haben rund 1.000 Menschen mit einem Lichtermarsch am 30. Dezember protestiert.

Die Route führte von der evangelisch-lutherischen Simon-Petrus-Kirche, die Anfang November Ziel einer Verwüstung war, bis zur katholischen St. Bernard-Kirche, die kurz vor Weihnachten durch Brandstiftung schwer beschädigt wurde. Zu dem Marsch hatten Mitglieder der Pfadfinderschaft St. Georg eingeladen. Sie wollten ein „Zeichen für Toleranz und Respekt der Religionen“ setzen und Solidarität mit den betroffenen Kirchengemeinden zeigen. In der Simon-Petrus-Kirche hatten Unbekannte Bibeln und Gesangsbücher verbrannt. Das Taufkreuz steckte vor der Kirche im Boden, andere Kreuze wurden zerbrochen, Wein verschüttet und Teile der Orgel zertreten. In derselben Nacht warfen Unbekannte an der nahen Marktkirche Scheiben ein. In den Morgenstunden des 21. Dezember wurde ein Fenster der St. Bernard-Kirche eingeschlagen. Auch dort steckten die Täter Gesangbücher und Bibeln in Brand; die Sakristei brannte aus. Es entstand ein Sachschaden von über 150.000 Euro. Der Kindergarten wurde durch die starke Rauchentwicklung beschädigt und musste geschlossen werden. Er soll am 5. Januar zunächst im Keller des Kindergartenhauses wieder geöffnet werden.