16.01.2009
China: Pastor In den Untergrund gezwungen
CSI /ms. (o.D.) Seit dem 10. August 2008 ist der freikirchliche Pastor Hua Huiqi auf der Flucht. Er wurde auf dem Weg zu einem Gottesdienst in Peking festgenommen, entkam jedoch nach einigen Stunden den kommunistischen Sicherheitsbeamten. Seither lebt Pastor Hua im Untergrund.
Nach seiner Bekehrung zu Christus vor 18 Jahren engagierte sich Pastor Hua Huiqi immer stärker in der vom kommunistischen Staat nicht anerkannten Hauskirchenbewegung. Heute ist der 46-jährige Geistliche ein leitendes Mitglied und unter Gläubigen in China sehr bekannt. Am Morgen des 10. August 2008 richteten sich die Augen der Weltöffentlichkeit auf die Sommerolympiade.
Damals war Pastor Hua auf dem Weg zum Gottesdienst einer evangelischen Freikirche in Peking. Plötzlich hielten zwei schwarze Autos mit insgesamt sechs oder sieben Polizisten in Zivil direkt neben ihm an. Die Beamten sprangen aus den Fahrzeugen, schlugen den Geistlichen, warfen ihn zu Boden, traten ihn mit den Füßen, schleppten ihn in ein Pekinger Handelszentrum und hielten ihn dort fest. Angesichts der Olympiade war der Pastor für die chinesischen Behörden ein Sicherheitsrisiko. Nach vier oder fünf Stunden gönnten sich die Sicherheitsbeamten einen kurzen Schlaf. Pastor Hua nutzte die Gunst der Stunde, um zu entkommen. Seither lebt der Geistliche im Untergrund.
Kranke Mutter als Erpressungsmittel
Bereits seit Januar 2007 ist auch Pastor Huas Mutter, Shuang Shuying , inhaftiert. Wie ihr Sohn war sie in Chinas Hauskirchenbewegung stark engagiert. Die heute 78-Jährige leidet an Herzbeschwerden, hohem Blutdruck, Diabetes, rapide abnehmendem Sehvermögen und markantem Gewichtsverlust. Nach Huas eigener Aussage befindet sie sich in Lebensgefahr. Seit der Festnahme seiner Mutter haben die Justizbehörden ihre Behandlung im Gefängnis von der „Kooperationsbereitschaft” von Pastor Hua abhängig gemacht. Sie haben ihn aufgefordert, detaillierte Angaben über die Tätigkeit von Hauskirchen in China und die Namen ihrer Mitglieder zu liefern. Nach seiner Flucht vor den Behörden an jenem 10. August 2008 muss Pastor Hua nicht bloss um seine Sicherheit bangen, sondern auch um die Gesundheit seiner eingesperrten kranken Mutter.
Appell an Glaubensgeschwister
Pastor Hua Huiqi schreibt in einem unmittelbar nach der Flucht verfassten offenen Brief an alle Glaubensgeschwister im Ausland: „Ihre Gebete sind mir wichtig – sowohl um meiner eigenen Sicherheit willen als auch um der Gewährung von Glaubensfreiheit für mein Volk.”
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