20.08.2010

Deutschland: Trauerfeier für in Afghanistan getötete Deutsche

Starke Sicherheitsvorkehrungen: 400 Personen nehmen Abschied von Daniela Beyer

Deutschland: Trauerfeier für in Afghanistan getötete Deutsche

Starke Sicherheitsvorkehrungen: 400 Personen nehmen Abschied von Daniela Beyer

(idea) – Rund 400 Menschen haben am 20. August in Chemnitz  Abschied von der in  Afghanistan getöteten Daniela Beyer genommen. Die 35-jährige Dolmetscherin war am 5. August mit neun weiteren internationalen Mitarbeitern der christlichen Hilfsorganisation International Assistance Mission (IAM) ermordet aufgefunden worden. Nur ein Afghane, der sich nach eigenen Angaben bei dem Übergriff zum Islam bekannte, wurde verschont. Zu dem Anschlag bekannten sich die radikal-islamischen Taliban. Ihre Begründung: Es habe sich um Spione und Missionare gehandelt. Die IAM, die seit 44 Jahren in   Afghanistan   tätig ist – also auch unter der Herrschaft der Taliban -, weist diesen Vorwurf zurück. Der Trauergottesdienst fand unter starken Sicherheitsvorkehrungen statt: Bild- und Tonaufnahmen waren nicht gestattet; zudem war das Gelände rund um die Kirche im Chemnitzer Stadtteil Wittgensdorf durch starke Polizeikräfte weiträumig abgesperrt. Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Jochen Bohl, lobte in einer Ansprache die Verstorbene: „Das Liebesgebot war Danielas Antrieb. Es ist gut, sehr gut, dass sich Menschen rufen lassen, um ihren fernen Nächsten zu dienen. Dafür sind wir ihnen zu Dank verpflichtet!“ Die Kirchengemeinde, zu der Beyer lange Zeit gehörte, war am 8. August über den Tod ihres Gemeindemitglieds informiert worden. „Es war einer der traurigsten Gottesdienste, den wir gefeiert haben“, sagte der Vorsitzende des Kirchenvorstands, Gemeindereferent Pierre Große. In einer Gebetsgemeinschaft sei sowohl für die Angehörigen als auch für die Täter gebetet worden.