07.12.2010
Irak: Hilfe für irakische Christen über Kirchen leisten
Gesellschaft für bedrohte Völker: Dann kommt die Unterstützung auch an
Irak: Hilfe für irakische Christen über Kirchen leisten
Gesellschaft für bedrohte Völker: Dann kommt die Unterstützung auch an
GÖTTINGEN, 7. Dezember 2010 (ZENIT.org/idea).- Westliche Hilfe für christliche Flüchtlinge aus dem Irak sollte über die Kirchen geleistet werden und nicht über Regierungen, damit das Geld die Bedürftigen erreicht. Dafür hat sich der Nahostreferent der Göttinger Menschenrechtsorganisation „Gesellschaft für bedrohte Völker", Kamal Sido, ausgesprochen. Einige zehntausend irakische Christen seien vor der Verfolgung durch radikale Muslime nach Syrien und Jordanien geflohen, wo Korruption die Weiterleitung der Finanzhilfen westlicher Regierungen erschwere, wird Sido von der evangelischen Nachrichtenagentur idea zitiert.
Allein aus der Hauptstadt Bagdad seien seit 2003 über 300.000 Christen geflüchtet, viele davon auch in den nördliche Regionen des Landes mit einem hohen christlichen Bevölkerungsanteil. Dort fordern Sprecher der christlichen Assyrer-Chaldäer-Aramäer eine autonom verwaltete Region für ihr Volk, die in der Ninive-Ebene im Osten der Provinz Mossul liegen soll.
Die Forderung nach einer autonomen Region hatten auch in Deutschland lebende aramäische Christen bei einer Demonstration am 28. November in Köln erhoben. Zu der Protestkundgebung unter dem Motto „Schutz und Sicherheit für die Christen im Irak!" hatte die Junge aramäische Union aufgerufen. Die Gesellschaft für bedrohte Völker unterstützte die Kundgebung. In einer Schweigeminute gedachten die rund 1.000 Demonstranten der über 50 Opfer des Massakers vom 31. Oktober, bei dem islamische Terroristen eine syrisch-katholische Kathedrale in Bagdad überfallen hatten. Die Demonstranten warfen Politikern, Kirchen- und Medienvertretern in Deutschland ein „fatales Schweigen" zu dem Massaker vor.