10.12.2010

Europa:OSZE-Gipfel setzt Menschenwürde und Religionsfreiheit ins Zentrum globaler Sicherheit

NGO’s rufen zur Aufmerksamkeit im Hinblick auf Intoleranz und Diskriminierung gegenüber Christen auch in Europa

Europa:OSZE-Gipfel setzt Menschenwürde und Religionsfreiheit ins Zentrum globaler Sicherheit

NGO’s rufen zur Aufmerksamkeit im Hinblick auf Intoleranz und Diskriminierung gegenüber Christen auch in Europa

 

Astana, Kasachstan, am 7. Dezember 2010 – Die Abschlusserklärung des ersten Gipfels der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) seit 11 Jahren, die "Astana Commemorative Declaration: Towards a Security Community", wurde am Sonntag den 5. Dezember veröffentlicht. Die Erklärung setzt die Würde des Einzelnen und Religionsfreiheit ins Zentrum einer Lösung für globale Sicherheit. Am Ende eines umfassenden Bewertungsprozesses, der auch drei Vorbereitungskonferenzen in Wien, Warschau und Astana beinhaltete, waren beim OSZE-Gipfel in Astana die Regierungschefs oder deren Repräsentanten der 56 teilnehmenden Staaten versammelt um herauszustreichen, wie notwendig der Schutz der Menschenrechte und der grundlegenden Freiheiten aller Menschen ist. „Freie Meinungsäußerung und freie Medien bieten einen Eckstein für Freiheit, Demokratie und Sicherheit unter unseren Nationen“, so die OSZE-Abgeordnete für Medienfreiheit Dunja Mijatovic bei der OSZE Bewertungstagung am 28. November. „Unser Ziel ist mehr Freiheit, nicht weniger freie Meinungsäußerung und Medien.“ In seinen Ausführungen am Gipfel hob Kardinal Bertone, Abgeordneter des Heiligen Stuhls, das wachsende Problem von religiös motivierter Intoleranz und Diskriminierung gegenüber Christen hervor. „Es ist erwiesen, dass Christen die am meisten diskriminierte und verfolgte religiöse Gruppierung sind. Über 200 Millionen von ihnen, verschiedenen Konfessione angehörig, leben aufgrund gesetzlicher und kultureller Strukturen unter schwierigen Bedingungen.“ Die Abgeordneten der in Astana repräsentierten NGO’s plädierten an den kommenden Vorsitzenden Litauen, ihre Anliegen im vorgeschlagenen Aktionsplan zu verankern und den offenen und umfangreichen Dialog mit Mitgliedern der NGO-Gemeinschaft für den Konzeptionsprozess 2011 fortzusetzen.

Jan Ledochowski, Delegierter der St. John Community of the Sovereign Order of Malta in Wien, ging auf die anti-christliche Haltung der Medien ein, die so die umfangreiche Freiheit der Meinungsäußerung einschränken, und sagte: „Es liegt in der Verantwortung des Staates und der Medien, ein Umfeld zu schaffen, in dem jeder seinen Glauben offen und ohne Angst vor Gespött oder

Diskriminierung bekunden kann.“ Der Vertreter der spanischen Organisation HazteOir.org, Alvaro Zulueta, betonte die Unstimmigkeit teilnehmender Staaten, die menschliches Leben nicht beschützen. „Religionsfreiheit ist heute in vielen Ländern in Gefahr. In manchen Ländern riskieren Gläubige ihr Leben oder ihre Gesundheit. In anderen Ländern sind sie Beleidigungen und Gespött ausgesetzt. Gläubige und deren Freiheit, in der Öffentlichkeit zu ihrem Glauben zu stehen, müssen beschützt werden.“ Profesionales por la Etica verwies auf die Resolution 1763 des Europäischen Rates, die besagt: „Jeder Versuch, das Gewissen zu kontrollieren, ist eine große Gefahr für Europa, da das Leugnen dieses fundamentalen Rechts gleichbedeutend mit dem Leugnen der Geschichte aller europäischen Institutionen und Wurzeln ist.“ Die Organisation rief alle teilnehmenden Staaten auf, Gewissensfreiheit zu respektieren und zu garantieren. Barbara Vittucci von Österreichs Weg der Versöhnung und des Observatory on Intolerance and Discrimination Against Christians in Europe erklärte: „Übereinstimmend mit dem Bekenntnis für freie Meinungsäußerung müssen Christen die Freiheit haben, über das christliche Verständnis der Würde und Natur des Menschen, sowie über Angelegenheiten des Glaubens, der Ethik und der Moral sprechen und lehren zu können. Diese Freiheiten werden durch Bedrohungen und Gewalt versperrt, was es unmöglich macht, offen zu sprechen. Die Unterdrückung von Meinungsfreiheit existiert auch auf der politische Bühne in Form so genannter Hassreden-Gesetzgebung.“ Mario Berger von Redeemed Lives berichtete von der wachsenden Gefahr, Religionsfreiheit im Bereich der Sexualität einzuschränken und argumentierte, dass die „zu weit gefasste Anwendung der Hassreden-Gesetze schon dazu geführt hat, dass christliche Kleriker, Akademiker, Therapeuten und Universitätsstudenten in ihrer fundamentalen Freiheit, die Moral ihres Glaubens auf Homosexualität anzuwenden, eingeschränkt werden.“ Die Direktorin des Observatory on Intolerance and Discrimination Against  Christians in Europe, Dr. Gudrun Kugler, hält die OSZE an, „das Problem der Intoleranz und Diskriminierung gegenüber Christen anzuerkennen und in all seinen Facetten zu verurteilen – sowohl in den östlichen, als auch in den westlichen Ländern der OSZE. Das bedeute Religionsfreiheit und freie Meinungsäußerung in ihrer kollektiven und öffentlichen Dimension zu sichern, auch wenn diese Meinung unangenehm ist.“

Rückfragehinweis und weiterführende Informationen: Observatory on Intolerance and Discrimination against Christians www.IntoleranceAgainstChristians.eu www.IntoleranceAgainstChristians.eu

Barbara Vittucci, Mobil: 0043 699 11765320

Für weiterführende Informationen über Intolerance against Christians in Europa:

Am 10. Dezember 2010 erscheint der Fünf-Jahres-Bericht von Intolerance against Christians in Europe. Dieser Bericht wird unter folgender Adresse zu finden sein: www.IntoleranceAgainstChristians.eu