03.08.2011
Indonesien: Gottesdienst auf der Straße
(idea) In Indonesien wird nach Angaben der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA) eine evangelikale Gemeinde gezwungen, ihre Gottesdienste auf der Straße abzuhalten. Die Taman-Jasmin-Kirche in Bogor war vor einigen Monaten von den Behörden geschlossen worden. Obwohl das Oberste Gericht den Beschluss verworfen habe, bleibe das Gebäude versiegelt. In der Nachbarschaft leben muslimische Extremisten. Die Lage könne jederzeit in Gewalt umschlagen, so die WEA, die zum Gebet für Indonesien aufruft. Nach Einschätzung der Gesellschaft für bedrohte Völker (Göttingen) ist die Religionsfreiheit in dem südostasiatischen Staat in akuter Gefahr. Angriffen muslimischer Extremisten seien vor allem Christen und Mitglieder der muslimischen Reformbewegung Ahmadiyya ausgesetzt. Sie wird von der Mehrheit der Sunniten als ketzerische Sekte angesehen. Von den 240 Millionen Einwohnern Indonesiens sind 80 Prozent Muslime; die Ahmadiyya-Bewegung hat rund 400.000 Anhänger. 16 Prozent der Bevölkerung sind Christen, zwei Prozent Hindus sowie jeweils ein Prozent Buddhisten und Angehörige von Stammesreligionen.