23.12.2011
Deutschland/Iran: Politiker übernimmt „Patenschaft“ für
Behnam Irani
Wir erinnern uns an den Fall des inhaftierten Hauskirchenpastors Behnam Irani. Nun hat die Menschenrechtsorganisation „Internationale Gesellschaft für Menschenrechte“ einen „Paten“ für den Fall gefunden.
Das Prinzip der „Patenschaften“ für inhaftierte und bedrohte Menschenrechtler oder ähnliche Opfer der verschiedenen Arten von Verfolgung ist bei der IGfM Konzept. Politiker oder andere Prominente werden mit den Geschichten verschiedener Verfolgter bekanntgemacht und nehmen dann, ganz nach Wunsch oder innerem Bedürfnis, diese Fälle zum Anlass, das Thema der Menschenrechtsverletzungen in bestimmten Ländern öffentlich anzusprechen. Als Beispiel sei hier die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) genannt, die als „Patin“ für den uns allen bekannten Fall von Youcef Nadarkhani auftritt.
Im Gespräch mit einem Vertreter der IGFM, das ich vor einigen Wochen führte, wurde mir der Sinn und Zweck der Patenschaften deutlich gemacht. Es geht dabei darum, im öffentlichen (speziell politischen) Raum Ansprechpartner für die Belange verfolgter Minderheiten zu finden, die auch bereit sind, die Erkenntnisse, die sie aus dem Kontakt mit der IGFM gewinnen, in ihr persönliches und politisches Umfeld zurückzutragen. Denn das Schlimmste, was Männern wie Behnam Irani passieren kann, ist, dass man ihn vergisst und über sein Schicksal schweigt. Dafür möchte ich Martin Luther King zitieren, der mal gesagt hat:
Am Ende werden wir uns nicht an die Worte unserer Feinde, sondern an das Schweigen unserer Freunde erinnern.
Ein wahres Wort. Ebenso wie die Aussage von Kaplanin Viviana Hernandez aus New York im Rahmen der Begegnung mit einem UN-Diplomaten:
Wenn wir weiterhin darüber (die Christenverfolgung) schweigen, dann ist das so, als ob wir mitschuldig würden an dem, was unseren Brüdern und Schwestern im Irak passiert !
Initiativen wie die „Patenschaften“ der IGFM helfen dabei, mit dem Schweigen aufzuhören. In jedem Fall hat jetzt der Generalsekretär der CDU Rheinland-Pfalz, Patrick Schnieder, zum Fall Behnam Iranis folgendes verlautbaren lassen:
Patrick Schnieder würdigt Behnam Irani als einen mutigen Kämpfer für seine Überzeugungen: „Es ist bemerkenswert, dass Herr Behnam seinen christlichen Glauben trotz staatlicher Repressionen lebt“.
Quelle: IGFM und Berliner Gebetskreis "verfolgte Kirche"