03.01.2011
Sudan: Für den Sudan beten: Es geht um Frieden oder Krieg
Hannover (idea) – Zum Gebet für den Friedens- und Versöhnungsprozess im Sudan ruft der Rat der EKD auf.
Am 9. Januar sollen die evangelischen Kirchengemeinden in Deutschland in ihrer Fürbitte besonders der Volksabstimmung im Südsudan gedenken, so der Auslandsbischof der EKD, Martin Schindehütte (Hannover). An diesem Tag sind die Wahlberechtigten des 5,6 Millionen Einwohner zählenden, gemischt religiösen Gebiets aufgerufen zu entscheiden, ob sie unabhängig werden oder weiter unter der radikal-islamischen Zentralregierung in Khartum leben wollen. Das Referendum ist Teil eines Friedensabkommens, mit dem im Jahr 2005 ein 22-jähriger Bürgerkrieg beendet wurde. Er hatte über zwei Millionen Menschen das Leben gekostet. Von den rund 36 Millionen Einwohnern des Sudans sind 65 Prozent Muslime. Die 24 Prozent Christen und 11 Prozent Anhänger von Naturreligionen leben meist im Süden. Beobachter befürchten, dass die Volksabstimmung nicht ordnungsgemäß ablaufen könnte, dass es zu Gewaltausbrüchen kommt und die rund vier Millionen Südsudanesen, die im Norden leben, vertrieben werden. Der EKD zufolge sind die kommenden Wochen entscheidend: Ein nachhaltiger Friede sei genauso greifbar nahe wie ein neuer, grausamer Bürgerkrieg. Die Weltweite Evangelische Allianz hatte die Christen in aller Welt aufgerufen, am 5. Dezember für den Sudan zu beten.