14.01.2011

Asien:Von Glaubenstreue und Bekennermut

(Open Doors) – In Ländern, in denen Christen eine Minderheit sind und das Bekenntnis zu Jesus Christus zu erheblichen Nachteilen führen kann, sind Christen täglich herausgefordert, ihren Glauben nicht zu verleugnen. Ihnen ist bewusst, dass Bekennermut harte Folgen haben kann. Auf einem Seminar für Jugendliche von Open Doors erzählte die 19-jährige Nina* ihre Geschichte.

Nina lebt in einem asiatischen Land*, in dem der Buddhismus die Religion der Mehrheitsbevölkerung ist. Christen stehen unter Beobachtung. Ihr Vater dient in der Armee, die Mutter ist Christin. Daheim hört sie immer wieder biblische Geschichten und kann ihren Glauben frei leben. Doch in der Schule ist sie harten Bewährungsproben ausgesetzt. Nina ist sehr begabt und wurde für den jährlichen Schülerwettstreit verschiedener Oberschulen im Bereich Naturwissenschaften ausgewählt. Die Entscheidung, sie ins Schulteam aufzunehmen, war eine hohe Auszeichnung für die junge Frau. Sogar die Regierung sponsert die Veranstaltung.

Glaubensprüfung

Am Tag des Wettstreites entschied der stellvertretende Leiter ihrer Schule Herr Chang*, das Team mit in einen buddhistischen Tempel zu nehmen. Nina war innerlich sehr angespannt. Während der Busfahrt rutschte sie auf ihrem Sitz hin und her. Ihr kam eines der zehn Ge-bote in den Sinn: „Du sollst keine anderen Götter neben mir anbeten“. Nina begriff die Tragweite dieses Bibelverses: Jesus zu gehorchen, würde in ihrer gegenwärtigen Situation bedeuten, ihrem Leiter zu widersprechen. Doch dieser gilt sehr streng, der jedes Vergehen mit harten Disziplinarstrafen ahndet. Nina wurde bange. Still betete sie: „Gott, du hast die Herzen von vielen Königen verändert, sicherlich kannst du dies auch bei meinem Direktor tun.“

Der Bus hielt vor dem Tempel und ihre Mitschüler gingen hinein. Nur Nina blieb vor dem Eingang stehen. Herr Chang fragte sie nach dem Grund. Tapfer, wenn auch zaghaft antwortete sie: „Herr Direktor, ich bin Christin. Als ich geboren wurde, war ich sehr schwach. Es schien so, als würde ich die nächsten Tage nicht überleben. Christen haben für mich gebetet und Jesus hat sie erhört.“ Mit ungewöhnlich sanfter Stimme fragte der Mann, ob sie nicht doch in den Tempel hineingehen mag. Sie müsse ja nicht an den buddhistischen Zeremonien teilnehmen. In diesem Moment begriff Nina, dass Gott ihr Gebet erhört hatte.

Unerwartete Reaktion

„Ich habe dazu keinen inneren Frieden“, entgegnete die 19-jährige Christin. „Es käme mir vor, als würde ich meinen Gott verleugnen“. Entgegen seiner sonstigen Art maßregelte der strenge Herr Chang Nina nicht, noch zwang er sie zum Tempelbesuch. „Ich war so überrascht, wie Gott ihn verändert hat. Selten spricht der Mann so zu uns Schülern.“ Nina betet nun, dass auch er Jesus Christus kennen lernt und Gott ihm und seiner Frau  Nachwuchs schenkt. Denn die beiden wünschen sich seit langer Zeit ein Kind. „Ich bin sicher“, sagte sie, „eines Tages wird es geschehen.“

Übrigens: Ihr Team belegte bei dem Schulwettbewerb den 3. Platz.

*Name und Ort aus Sicherheitsgründen geändert