30.07.2011
Iran: Gegen 11 Bahá’í Anklage erhoben
Nach Angaben der Internationalen Bahá’í-Gemeinde werfen die iranischen Justizbehörden den elf Bahá’í „Verschwörung gegen die nationale Sicherheit und die Islamische Republik Iran“ vor, da sie das „illegale“ Bahá’í Institute for Higher Education gegründet hätten.
Die Bahá’í-Gemeinde Deutschland ist äußerst besorgt darüber, dass den elf Bahá’í eine gleichlange Haft wie den sieben Mitgliedern der iranischen Bahá’í-Führung bevorsteht. Deren Untersuchungshaft zog sich über zwei Jahre hin, ehe sie im August 2010 zu je zwanzig Jahren Haft verurteilt wurden.
Bei dem Bahá’í Institute for Higher Education handelt es sich um eine Bildungsinitiative der iranischen Bahá’í, um ihren jungen Gemeindeangehörigen Bildung zu ermöglichen, die durch die offizielle Regierungspolitik ihres Landes den Zugang zu höherer Bildung verwehrt bekommen. Davon sind in jedem Jahrgang etwa 1.000 junge Frauen und Männer betroffen. BIHE besteht seit 1987 und ist eher ein formloses Netzwerk als eine feste Einrichtung, da die Regierung es den über 300.000 Bahá’í im Land nicht gestattet, Institutionen zu gründen.
Am Wochenende des 20. und 21. Mai überfielen iranische Sicherheitskräfte rund 39 Häuser und Wohnungen von iranischen Bahá’í, die mit dem Bahá’í Institute for Higher Education entweder als Mitarbeiter, Studenten oder Dozenten assoziiert waren. Von den neunzehn festgenommenen Bahá’í befinden sich nach wie vor elf in Haft.
Sie wurden nun mit den gleichen Anklagen überzogen, die schon bei den sieben Mitgliedern der iranischen Bahá’í-Führung zwischen 2008 und 2010 dazu führten, dass ihre zweimonatige Untersuchungshaft immer wieder verlängert wurde. Überdies wurde die Bildungsinitiative der iranischen Bahá’í für illegal erklärt.
Die Namen der elf verhafteten Bahá’í sind: Shahin Negary, Kamran Mortezaie, Noushin Khadem, Mahmoud Badavam, Ramin Zibaie, Vahid Mahmoudi, Farhad Sedghi, Amanollah Mostaghim, Danial Ouji, Babak Beheshti sowie Houshang Misaghian.
Für Rückfragen stehe ich Ihnen unter 030 28 87 71 83 zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
Peter Amsler, Referent
Büro für Außenbeziehungen des
Nationalen Geistigen Rates der Bahá’í in Deutschland