11.06.2011
China: Beziehungen zu afrikanischen Kirchen
Ostafrikaner drängen auf Besserung für Christen in der Volksrepublik China
China: Beziehungen zu afrikanischen Kirchen
Ostafrikaner drängen auf Besserung für Christen in der Volksrepublik China
Nairobi/Kampala (idea) – In den vergangenen Jahren hat die Volksrepublik China die Wirtschaftsbeziehungen zu Afrika stark ausgeweitet, vor allem um Rohstoffe zu fördern und zu nutzen. Jetzt suchen die staatlichen Behörden auch engere Beziehungen zu den Kirchen in Ostafrika. Im Mai besuchte eine Delegation der Pekinger Religionsbehörde anglikanische Kirchen in den ostafrikanischen Staaten Kenia und Uganda. Es habe sich um eine vertrauensbildende Maßnahme gehandelt, erklärte der Provinzsekretär der Kirche in Uganda, George Bagamuhunda, gegenüber der ökumenischen Nachrichtenagentur ENInews (Genf). Die Afrikaner hätten die Benachteiligung staatlich nicht anerkannter Gemeinden in der Volksrepublik angesprochen und die Hoffnung auf Besserung zum Ausdruck gebracht, sagte Rosemary Mbogo, Provinzsekretärin der anglikanischen Kirche in Kenia. Die chinesische Delegation unter Religionsminister Wang Zuo-an habe versichert, dass die Regierung Christen nicht als „Problem“ ansehe; sie genössen dieselbe Glaubensfreiheit wie andere Religionsgemeinschaften. Die Chinesen informierten sich auch über die Beziehungen zwischen Staat und Kirchen in Ostafrika. Bei dem Besuch wurde darauf hingewiesen, dass die meisten der in Ostafrika benutzten Bibeln in China hergestellt werden. Etwa drei Viertel aller Exemplare der Heiligen Schrift kommen aus der Bibeldruckerei in Nanjing. Sie hat bislang mehr als 26 Millionen Bibeln in rund 60 Länder exportiert.
Christen stark in Ostafrika vertreten
Die Zahl der Christen in der Volksrepublik China wird auf bis zu 130 Millionen geschätzt. Die meisten versammeln sich in staatlich nicht anerkannten Hausgemeinden, weil sie sich der Kontrolle des kommunistischen Regimes entziehen wollen. Das US-Forschungszentrum Pew (Washington) beziffert ihre Anzahl auf zwischen 50 Millionen und 70 Millionen. Sie werden bisweilen drangsaliert und verfolgt. Der staatlich anerkannte Chinesische Christenrat und die Patriotische Drei-Selbst-Bewegung repräsentieren etwa 23 Millionen Protestanten. Von den etwa 20 Millionen Katholiken gehören rund sechs Millionen zu regimetreuen Kirchen. In Ostafrika sind die Kirchen stark vertreten. Von den 40,8 Millionen Einwohnern Kenias sind 82,6 Prozent Christen. Die Anglikaner zählen 3,6 Millionen. In Uganda leben 33,8 Millionen Menschen; davon sind 84,7 Prozent Christen. 12,2 Millionen sind Anglikaner.