24.06.2011

Deutschland: Kirche erinnert an vier Lübecker Märtyrer

1943 wurden drei katholische Kapläne und ein lutherischer Pfarrer hingerichtet

Deutschland: Kirche erinnert an vier Lübecker Märtyrer

1943 wurden drei katholische Kapläne und ein lutherischer Pfarrer hingerichtet

Lübeck (idea) – Die Nordelbische Kirche hat an vier Lübecker Märtyrer erinnert, die im November 1943 von den nationalsozialistischen Machthabern in Hamburg hingerichtet worden waren. Einer von ihnen war der evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink, dessen Wirkungsstätte seit 1934 die Lutherkirche war. Mit Stellbrink wurden auch die katholischen Geistlichen Hermann Lange, Eduard Müller und Johannes Prassek umgebracht. Der Vorsitzende der nordelbischen Kirchenleitung, Bischof Gerhard Ulrich (Schleswig), würdigte den Leidensweg der Geistlichen als „Ökumene unter dem Kreuz“: „Das, was uns verbindet, ist stärker als das, was uns trennt.“ Das Glaubenszeugnis der vier Märtyrer sei heute als ein aufrüttelnder Ruf zu verstehen. „Wir dürfen nicht nachlassen mit allen Bemühungen, das Trennende zu überwinden und zu einem geschwisterlichen Miteinander zu kommen“, sagte Ulrich am 24. Juni in einem Gedenkgottesdienst in der Lübecker Lutherkirche.

Kardinal Kasper: Den Kopf hinhalten

Am Gottesdienst nahm auch der frühere Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, Walter Kardinal Kasper, teil. Er bezeichnete das Schicksal der vier Märtyrer als den „Ernstfall des Christseins“: „Auch in unserer heutigen Situation brauchen wir Christen, die den Mund aufmachen und den Kopf hinhalten. Auch heute kann Christsein nicht der bequeme Weg der Anpassung und des geringsten Widerstands sein.“