17.03.2011

Kolumbien: Kinder im Visier

(Open Doors) – Die Verfolgung um Jesu Willen macht auch vor den Kindern von Christen nicht halt. In vielen Ländern erleben auch die Kleinen Schikane, Benachteiligung und Gewalt. Wie der neunjährige Ananias* aus Kolumbien. Sein Dorf liegt in einer abgelegenen Gegend im Südosten des Landes. Guerillas der FARC treiben dort ihr Unwesen und kontrollieren die Region. Christen sind ihnen ein Dorn im Auge. FARC-Gründer Manuel Marulanda Vélez soll gesagt haben: „Die Botschaft der Bibel hat mehr Guerillas aus unseren Reihen entfernt als die Armee.“ Viele Christen haben ihren Einsatz gegen die Verbrechen schon mit dem Tod bezahlt. Die meisten Menschen aus Ananias’ Dorf haben über die Jahre hinweg das politische Ziel der Rebellen – den bewaffneten Widerstand als einzige Lösung gegen soziale Ungerechtigkeit und wirtschaftliche Not – akzeptiert. Auch sie unterstützen das Vorgehen gegen engagierte Christen.

Schikane in der Schule

Fast jeden Tag kam Ananias weinend von der Schule nach Hause. „Christen sind nutzlos!“ Mit diesen Beschimpfungen drangsalierten die Lehrer den Jungen. Er bekam extra Aufgaben auf; jeder seiner Fehler wurde hart bestraft. Die anderen Kinder wollten nicht mit ihm spielen, weil sein Vater Pastor ist und das Evangelium verkündet. Der kleine Junge litt sehr darunter. Schließlich nahmen ihn seine Eltern von der Dorfschule. Um Druck auf Pastoren auszuüben, zielen die Guerillas auch auf deren Kinder ab. Sie entführen und zwingen sie, mit dem Gewehr schießen zu lernen, Drill und Gehirnwäsche ist Tagesprogramm. Oder sie versprechen Geschenke und Geld, um Kinder für ihre Ideologie zu gewinnen. Um Ananias vor diesem Schicksal zu bewahren, begleiten ihn seine Eltern, wohin er auch geht. Der Junge sagt überzeugt: „Ich vertraue darauf, dass Gott mir hilft. Er weiß doch, dass wir ihm von ganzem Herzen dienen.“ Das Hilfswerk Open Doors unterstützt Kinder wie Ananias und deren Familien. Es bittet darum, im Gebet für verfolgte Christen auch an die Kinder zu denken.

*Name geändert