09.11.2011
Indonesien: Kirchenleiter beklagt wachsende Unterdrückung
Der Einfluss radikaler Muslime auf die Politik ist gewachsen
Indonesien: Kirchenleiter beklagt wachsende Unterdrückung
Der Einfluss radikaler Muslime auf die Politik ist gewachsen
Wuppertal (idea) – Eine wachsende Unterdrückung der Christen in Indonesien hat der Vorstandsvorsitzende der dortigen Gemeinschaft der Kirchen, Pastor Andreas Yewangoe (Jakarta), beklagt. Übergriffe auf die christliche Minderheit, bei denen es auch Tote und Verletzte gebe, seien keine Seltenheit mehr, sagte er auf einer Pressekonferenz der Vereinten Evangelischen Mission am 8. November in Wuppertal. Die fortschreitende Unterdrückung zeige sich auch darin, dass Kirchen geschlossen oder Baugenehmigungen für Kirchengebäude nicht erteilt würden. Laut Yewangoe nimmt der Einfluss radikaler Muslime auf die Politik seit einigen Jahren zu. In einigen Regionen des Landes sei die Scharia, die islamische Rechtsordnung, eingeführt worden. Wenn die Zentralregierung nichts gegen Übergriffe auf Christen unternehme, sei die Religionsfreiheit und die friedliche Koexistenz im Land gefährdet. Damit die Kirche in der multireligiösen Gesellschaft überleben könne, müsse sie den Dialog mit Vertretern des gemäßigten Islam weiter führen. Gegenüber idea rief Yewangoe zur Fürbitte auf: „Die Christen in Deutschland sollten für ihre Glaubensgeschwister und für die Angehörigen anderer unterdrückter Minderheiten in Indonesien beten.“ Von den 238 Millionen Einwohnern des Landes sind 88 Prozent Muslime und neun Prozent Christen. Außerdem gibt es Hindus, Buddhisten und eine kleine jüdische Minderheit.