12.09.2011
USA: Bibelworte beim Gedenken an den 11. September in New York
US-Präsident: „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke...“
USA: Bibelworte beim Gedenken an den 11. September in New York
US-Präsident: „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke...“
New York (idea) – Worte aus der Bibel sind bei den offiziellen Feiern zum Gedenken an die Terroranschläge vom 11. September vor zehn Jahren in den USA zitiert worden, obwohl der New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg keine religiösen Elemente zulassen wollte. US-Präsident Barack Obama zitierte Psalm 46, der mit den Worten beginnt: „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.“ Sein Vorgänger George W. Bush las vor rund 10.000 Trauernden – meist Angehörige der 2.983 Getöteten – Abschnitte eines Briefes vor, den Präsident Abraham Lincoln (1809-1865) im Jahr 1864 an eine Mutter von fünf Söhnen geschrieben hatte, die im Bürgerkrieg gefallen waren. Lincoln: „Ich bete, dass unser himmlischer Vater den Schmerz ihres Verlustes lindern möge ...“ Der zur Zeit der Anschläge amtierende New Yorker Bürgermeister Rudy Giuliani las aus dem dritten Kapitel des alttestamentlichen Buchs des Predigers Salomo: „Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit; töten hat seine Zeit, heilen hat seine Zeit ...“ Giuliani endete seine Ansprache mit einem Gebet: „Gott segne jede Seele, die wir verloren haben ...“ Die Flötistin Emi Ferguson intonierte das Kirchenlied „Amazing Grace“ (O Gnade Gottes wunderbar).
Gebetsmarsch zur Gedenkstätte in Manhattan
Am Vortag hatten bereits christliche Organisationen eine Gebetsversammlung in Manhattan abgehalten. Zu den Initiatoren gehören Pfarrer Patrick Mahoney von der Christian Defense Coalition (Christliche Verteidigungs-Koalition) und der Präsident des Nationalen Rats der Geistlichen, Rob Schenck (Washington). Er hielt dabei eine Bibel hoch. Etwa 50 Teilnehmer nahmen an dem Gebetsmarsch von der anglikanischen Paulus-Kapelle in Manhattan zur Gedenkstätte am sogenannten Ground Zero teil. Der Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz (WEA), Geoff Tunnicliffe (Binghamton/US-Bundesstaat New York) erklärte am 9. September vor Journalisten in New York, weltweit wachse unter Evangelikalen die Erkenntnis, dass man Brücken der Freundschaft über ethnische, kulturelle und religiöse Gräben hinweg bauen müsse, um die Spirale der Gewalt zu beenden. Die WEA repräsentiert rund 600 Millionen Evangelikale. Am 11. September 2001 hatten 19 islamisch-extremistische Selbstmordattentäter des Terrornetzwerks El Kaida vier Verkehrsflugzeuge in ihre Gewalt gebracht. Zwei lenkten sie in das Welthandelszentrum in Manhattan und ein weiteres in das Pentagon (Verteidigungsministerium) in Washington. Das vierte, das wahrscheinlich das Kapitol in Washington zum Ziel hatte, stürzte nach Kämpfen mit den Passagieren bei Shanksville (Bundesstaat Pennsylvania) ab.