30.09.2011

Deutschland: "Tage der Begegnung“

Grüne: CDU/CSU-Einsatz für verfolgte Christen ist zynisch

Deutschland: "Tage der Begegnung“

Grüne: CDU/CSU-Einsatz für verfolgte Christen ist zynisch

Volker Beck: Die Kampagne dient der Mobilisierung von Wählern

Berlin (idea) – Als zynisch hat es der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Volker Beck, bezeichnet, dass sich die CDU/CSU als „Retter der verfolgten Christen“ darstelle. Das Engagement der Unionsfraktion sei „eine innenpolitische Kampagne zur Mobilisierung von Wählern“, helfe aber verfolgten Christen nicht. Dies sähen die EKD und die katholische Kirche genauso. Man gewinne an Glaubwürdigkeit, wenn man sich nicht nur für verfolgte Christen einsetze, sondern auch für andere Weltanschauungen, sagte Beck bei den „20. Tagen der Begegnung“ in Berlin. Sie fanden vom 28. bis 30. September mit 180 jungen Erwachsenen statt. Dazu eingeladen hatten etwa 70 Abgeordnete aller im Bundestag vertretenen Parteien, die überwiegend zum überparteilichen Gebetsfrühstückskreis im Parlament gehören.

Menschenrechte haben Grundlage in der Bibel

Lobend äußerte sich Beck über die Bibel. Sie sei ein „faszinierendes Buch“ und „eines der dichtesten literarischen Werke“, in dem die Weisheit von Jahrhunderten stecke. Sie sei für ihn als Christ „eine wichtige Quelle der Inspiration“. So hätten die Menschenrechte ihre Grundlage in der in der Bibel beschriebenen Gottesebenbildlichkeit des Menschen. Nicht anfreunden könne er sich dagegen mit der Sexuallehre der katholischen Kirche, etwa die Diskriminierung von Schwulen und Lesben. Das der Papst homosexuelle Handlungen als „objektiv ungeordnet“ bezeichne, biete keine Grundlage für eine Sexualethik des 21. Jahrhunderts. Darüber hätte er sich mit dem Papst bei dessen Deutschland-Besuch gerne unterhalten, so der bekennende Homosexuelle Beck.

Kauder: Christen und Muslime beten nicht zum gleichen Gott

In einer anderen Veranstaltung des Treffens sprach der Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU im Bundestag, Volker Kauder. Er vertrat die Ansicht, dass Christen und Muslime nicht zum gleichen Gott beten. Es habe keinen Sinn, die Unterschiede im Gottesbild beider Religionen zu verwischen. Christen glaubten an Gott, den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Zudem könnten Christen Gott mit „Du“ anreden. Dieses Gottesbild teilten Muslime nicht. Er sei froh darüber, dass er nachts im Bett liegen und zu seinem Gott beten und sogar mit ihm streiten könne, so Kauder. Zudem biete der christliche Glaube einen weiteren Vorteil: „Wir Christen habe als einzige eine wirkliche Vision: Wir wissen wie es nach diesem irdischen Leben weitergeht.“