10.01.2012

Nordkorea: Haftbedingungen wie „schlimmste Formen der Sklaverei“

Nordkorea soll Menschenrechte achten

Nordkorea: Haftbedingungen wie „schlimmste Formen der Sklaverei“

Nordkorea soll Menschenrechte achten

Pjöngjang (idea) – Menschenrechtsorganisationen in aller Welt appellieren an die neue Führung Nordkoreas, die schweren und massenhaften Verstöße gegen die Menschenrechte einzustellen. Mehr als 200.000 Männer, Frauen und Kinder halte das kommunistische Regime in Gefängnissen und Arbeitslagern gefangen. Auch Verwandte von Beschuldigten würden eingesperrt. Die Haftbedingungen glichen „schlimmsten Formen von Sklaverei“, heißt es in einem Offenen Brief von 39 Organisationen, darunter amnesty international, Human Rights Watch und Christian Solidarity Worldwide. Nordkorea gilt auch als das Land mit der schlimmsten Christenverfolgung. Erlaubt ist nur der Kult um den „Ewigen Präsidenten“ Kim Il-Sung (1912-1994) und seinen Sohn, den am 17. Dezember verstorbenen Diktator Kim Jong-Il (69). Dessen Sohn Kim Jong-Un (28), der die Nachfolge angetreten hat, wird ebenfalls als „vom Himmel geborene Persönlichkeit“ bezeichnet. Wer sich der Verehrung verweigert, wird verfolgt. Nach Schätzungen werden bis zu 70.000 Christen als Staatsfeinde in über 30 Arbeits- und Straflagern gefangen gehalten. Von den 24 Millionen Einwohnern sind offiziellen Angaben zufolge etwa 12.000 Protestanten und 800 Katholiken, die zu vier staatlich anerkannten Kirchengemeinden gehören. Mindestens 200.000 versammeln sich im Untergrund. Unterdessen haben nordkoreanische Medien eine Amnestie aus Anlass der Jubelfeiern zum 100. Geburtstag Kim Il Sungs (15. April) und zum 70. Wiegenfest von Kim Jong-Il (16. Februar) angekündigt. Begnadigt werden sollen Strafgefangene, doch ist nach Angaben der Londoner Zeitung The Times unklar, ob dies politische und Gewissensgefangene einschließt.