21.06.2012

EEA: Globale Charta der Gewissensfreiheit vorgestellt

Globale Initiative ruft zu einer neuen Vision der Verschiedenheit auf. Neue Charta ruft dazu auf, dass die Religion ihren rechtmäßigen Platz in der Gesellschaft einnimmt, Erfüllt Artikel 18 seine Aufgabe?

EEA: Globale Charta der Gewissensfreiheit vorgestellt

Globale Initiative ruft zu einer neuen Vision der Verschiedenheit auf.

Neue Charta ruft dazu auf, dass die Religion ihren rechtmäßigen Platz in der Gesellschaft einnimmt,

Erfüllt Artikel 18 seine Aufgabe?

 

(Brüssel) Eine internationale Gruppe von führenden akademischen Experten und Aktivisten hat heute die Globale Charta der Gewissensfreiheit vorgestellt, um auf die wachsenden Spannungen auf der ganzen Welt im Umfeld der  Freiheit der Gedanken, des Gewissens und der Religion hinzuweisen – also von Freiheiten, die durch Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte geschützt sind bzw. sein sollten. Die Charta wurde anlässlich einer Veranstaltung im Europäischen Parlament in Brüssel vorgestellt, bei der die finnische Abgeordnete Sari Essayah als Gastgeberin fungierte.

Ziel der Charta ist es, die religiöse Toleranz in den Mittelpunkt der öffentlichen Debatte zu rücken. Sie unterstreicht die Herausforderungen des Pluralismus in der globalisierten Welt des 21. Jahrhunderts. Sie weist den Weg zu einem visionären, konstruktiven Ansatz zur Wahrung der Grundfreiheiten inmitten der zunehmenden Verschiedenheiten der Glaubensüberzeugungen, Weltanschauungen und Lebensstile.

Die Verantwortung für die Erstellung der Charta lag bei Dr. Os Guiness, einem englischen Autor und Sozialkritiker und dem deutschen Theologen und Soziologen Dr. Thomas Schirrmacher. Sie wurde im Lauf von drei Jahren von Angehörigen verschiedener Glaubensrichtungen und Personen  mit nicht-religiöser Weltanschauung, darunter über 50 Wissenschaftlern, Politikern vieler verschiedener Überzeugungen und NGOs geprüft, die sich alle einer Partnerschaft für die Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit für alle verpflichtet fühlen. Sie teilen das Anliegen der Autoren, dass dieses Dokument eine große Auswirkung auf die politische Bewusstseinsbildung der Bürger haben möge.

„Die Charta gestattet es jedem Einzelnen, als freier Mensch seinem Glauben bzw. seinen Überzeugungen treu zu sein und die ‚Würde der Verschiedenheit‘ anzuerkennen“, sagte Os Guiness. „Wir müssen eine Lösung bieten, um den Polarisierungen und der Verschärfung der Bitterkeit entgegenzuwirken, welche die Religion im öffentlichen Leben umgeben, bevor wir uns Kopf voran in einen Krieg der Kulturen zwischen den extremen Zielsetzungen der säkularen und religiösen Intoleranz stürzen.

„Die Charta bietet diese Lösung und wird eine neue Kultur des zivilisierten Verhaltens fördern, in der eine heftige und lautstarke öffentliche Debatte als gut für die Gesellschaft gesehen wird“.

Dr. Heiner Bielefeldt, der Sonderberichterstatter für Religions- und Weltanschauungsfragen der Vereinten Nationen sagte: „Dies ist ein gewaltiges Dokument. Es hat ein enormes Potenzial, zum praktischen Engagement zu inspirieren und zu einem besseren Verständnis der Menschenrechte im Allgemeinen beizutragen.“

Dr. David McIlroy, ein britischer Rechtsanwalt, sagte: „Das ist der einzige Weg, wie wir die Gewissensfreiheit im einundzwanzigsten Jahrhundert sichern und aufrecht erhalten können.“

Die Charta wird auch von Dr. Habib Mailik unterstützt, dessen Vater Charles Malik ein wesentlicher Mitautor der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 war. Mehr als ein Dutzend Akademiker und Experten haben bereits formell ihre Unterstützung für diesen Text bekundet.

Weitere Vorstellungsevents in Bonn und London folgen in den kommenden Tagen.

Die Vorstellung der Charta wurde von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Europäischen Evangelischen Allianz initiiert und vorbereitet.

Pressemitteilung vom 21.6.2012

Medienanfragen:

·       Os Guiness – osguiness@gmail.com

·       Thomas Schirrmacher – drthschirrmacher@me.com

·       Christel Lamère Ngnambi – christel.ngnambi@europeanea.org / +32485600782