18.05.2012

Deutschland:Bericht über Konferenz für Weltmission

Christliche Fachkräfte dringend gesucht

Deutschland:Bericht über Konferenz für Weltmission

Christliche Fachkräfte dringend gesucht

Deutschlehrer für China und Nordkorea benötigt – 65 Experten ausgesandt

Stuttgart (idea) – Für die Dritte Welt werden dringend christliche Fachkräfte gesucht, zum Beispiel Agrarexperten, Lehrer, Mediziner und Sozialpädagogen. Das wurde auf der Konferenz für Weltmission an Christi Himmelfahrt in Stuttgart geäußert. Daran nahmen rund 1.500 Interessierte teil. Veranstalter waren die evangelischen Organisationen „Christliche Fachkräfte International“, „Hilfe für Brüder International“ und „Co-Workers International“ (alle Stuttgart). Wie der Leiter der drei Werke, Ulrich Weinhold, gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) sagte, biete allein CFI 24 offene Stellen an. Außerdem lägen 30 weitere Bitten von Kirchen vor, Fachkräfte zu entsenden. So werde dringend ein Deutschlehrer gesucht, um an einer chinesischen Universität in der Inneren Mongolei Germanistik zu unterrichten und zugleich bei der Übersetzung der Bibel in die mongolische Sprache zu helfen. Das Neue Testament sei gerade fertiggestellt worden. Mit staatlicher Erlaubnis könne es ungehindert verbreitet werden. Dies sei eine wichtige Voraussetzung dafür, dass mehr Chinesen Christen werden. Offiziellen Angaben zufolge seien dies bisher etwa 80 Millionen. Dies bedeute aber auch, so Weinhold, dass mehr als eine Milliarde Chinesen in der Hölle endeten, wenn sie nicht zum Glauben an Jesus Christus fänden. Weitere Deutschlehrer würden für die Christliche Universität in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang benötigt. Im Osten der Demokratischen Republik Kongo warte ein Krankenhaus auf eine Hebamme, und in Haiti und Uganda brauche man Physiotherapeuten. Die Ausreise von Entwicklungshelfern wird von „Christliche Fachkräfte“ organisiert, für Personen im Rentenalter – Senior-Experten – ist „Co-Workers“ zuständig. Dieser Dienst vermittelt auch Jugendliche zu einjährigen Kurzeinsätzen, etwa als Bauhelfer oder Sprachlehrer. Am Schluss der Konferenz wurden 15 Entwicklungshelfer und 50 „Co-Workers“ ausgesandt. Zwei der in China und Malawi (Südostafrika) tätigen Senioren haben bereits das 70. Lebensjahr überschritten. 

Deutsche Botschaft verweigerte ägyptischer Christin Visum

Kritik übte Weinhold an der deutschen Bürokratie. Während Politiker aller Parteien nicht müde würden, mehr Solidarität mit christlichen Minderheiten in der islamischen Welt zu fordern, verweigere die deutsche Botschaft in Kairo ägyptischen Christen die Einreise nach Deutschland. Ein zur Missionskonferenz eingeladenes Ehepaar – aus Sicherheitsgründen wurden nur die Vornamen Bascha und Vivian genannt – habe wochenlang auf ein Visum warten müssen, und schließlich habe nur der Mann in letzter Sekunde das Papier erhalten. Der Verdacht, das Paar wolle möglicherweise nicht in seine Heimat zurückkehren, sei „völlig abwegig“, so Weinhold. Sie hätten in Deutschland über die Lage in Kairo informieren und um Unterstützung für ägyptische Christen bitten wollen

Ägypten: Christen verbreiten Hoffnung

Laut Bascha, der ein evangelikales Zentrum in Kairoer Innenstadt leitet, haben die dortigen Kirchen in den vergangenen Monaten frühere Spannungen beigelegt und durch ein gemeinsames Auftreten an Ansehen gewonnen. In der Bevölkerung werde zunehmend wahrgenommen, dass Christen sich um Verletzte kümmerten, Hungrige speisten und die Hoffnung auf ein besseres Leben wachhielten. Zugleich stelle sich heraus, dass einige Führer der radikal-islamischen Parteien korrupt seien. Beispielsweise habe sich ein bekannter Salafist mit verbundenem Gesicht fotografieren lassen und behauptet, politische Gegner hätten ihn zusammengeschlagen. Doch ein Arzt eines christlichen Krankenhauses habe Dokumente vorgelegt, aus denen hervorging, dass der Salafist eine Schönheitsoperation machen ließ. Durch solche Vorkommnisse verlören die Islamisten an Glaubwürdigkeit. Bascha zeigte sich überzeugt, dass die Kirchen an Einfluss gewinnen.

„Gott will die Not lindern – durch Christen“

Der Direktor der österreichischen Bibelschule Tauernhof, Hans-Peter Royer (Schladming), mahnte die Konferenzbesucher, nicht auf den Himmel zuschauen, um dort Gott zu suchen, sondern auf der Erde das Evangelium zu bezeugen. Anstatt in die Klage einzustimmen, warum Gott Leid und Ungerechtigkeit zulasse, sollten sich Christen Gott zur Verfügung stellen. „Gott will die Not lindern – durch euch“, sagte Royer.