09.08.2015

Korea: Weltweit für ein vereintes Korea beten

Das asiatische Land ist seit 70 Jahren geteilt

Korea: Weltweit für ein vereintes Korea beten

Das asiatische Land ist seit 70 Jahren geteilt

Genf (idea) – Zum weltweiten Gebet für die Wiedervereinigung Koreas am 9. August ruft der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) in Genf auf. Jedes Jahr beten der südkoreanische Nationale Kirchenrat und die nordkoreanische Christliche Föderation in Gottesdiensten am Sonntag vor dem 15. August für die friedliche Überwindung der Teilung ihres Landes. Dieses Datum markiert die Befreiung von der japanischen Besatzung im Jahr 1945, aber auch den Anfang der bis heute anhaltenden Teilung des Landes. Dies sei eine der großen geistlichen und politischen Herausforderung der Gegenwart, erklärt der ÖRK-Direktor für internationale Angelegenheiten, Peter Prove (Genf). Für den Weltkirchenrat sei das Gebet für die Wiedervereinigung Koreas Teil des „Pilgerwegs für Gerechtigkeit und Frieden“.

Scharfe Verfolgung im Norden

Nord- und Südkorea sind aus christlicher Sicht höchst unterschiedlich. Während der westlich orientierte Süden zu den Ländern mit dem größten Wachstum der christlichen Bevölkerung zählt, gilt der kommunistisch regierte Norden als das religionsfeindlichste Land der Welt. Die Verbreitung der christlichen Botschaft ist außerhalb von vier staatlich kontrollierten Kirchen verboten. Der Diktator Kim Jong-un lässt sich als gottähnlichen Führer verehren. Christen gelten als Staatsfeinde, weil sie Gott anbeten und nicht die Herrscher-Dynastie. Menschenrechtlern zufolge befinden sich mindestens 30.000 Christen in Straflagern. Gleichwohl wachsen die Untergrundgemeinden, in denen sich schätzungsweise 200.000 bis 400.000 Christen versammeln. Offiziellen Angaben zufolge sind von den knapp 25 Millionen Einwohnern etwa 12.000 Protestanten und 800 Katholiken. Von den 50,2 Millionen Einwohnern Südkoreas sind 31 Prozent Christen. Die meisten – 23,8 Prozent der Bevölkerung – sind Evangelikale. 31 Prozent der Südkoreaner gehören keiner Religion an, 23,7 Prozent sind Buddhisten und sieben Prozent Anhänger von Stammesreligionen. Hinzu kommen kleine Gruppen anderer Religionen.