13.08.2015
Südsudan: Kirchen fordern Frieden – und zwar sofort
Bürgerkrieg fordert Zehntausende Tote – Über vier Millionen Menschen hungern
Südsudan: Kirchen fordern Frieden – und zwar sofort
Bürgerkrieg fordert Zehntausende Tote – Über vier Millionen Menschen hungern
Juba (idea) – Im Südsudan, dessen Bevölkerung seit zwei Jahren unter einem grausamen Bürgerkrieg leidet, rufen die Kirchen die Kontrahenten auf, den Konflikt zu beenden und einen Friedensplan zu unterzeichnen. Die Kompromissvereinbarung wurde vom ostafrikanischen Staatenbündnis IGAD ausgearbeitet und bei den Friedensgesprächen in Addis Abeba (Äthiopien) unterbreitet. Der Plan setzt den Kontrahenten im Machtkampf eine Frist: Wenn sie sich nicht bis zum 17. August einigen, drohen Sanktionen. Im Südsudan kämpfen Anhänger des Präsidenten Salva Kiir und seines ehemaligen Vizepräsidenten Riek Machar gegeneinander. Kiir gehört dem Stamm der Dinka an, sein Rivale den Nuer. In dem Krieg sind mehrere Zehntausende Menschen umgekommen. Nach UN-Angaben sind mehr als 4,5 Millionen akut vom Hunger bedroht. 250.000 Kinder sind unterernährt.
Sinnloser Krieg
Der Südsudanesische Kirchenrat hat jetzt dringend zu einem sofortigen Waffenstillstand aufgerufen: „Immer wieder haben wir die unmittelbare und bedingungslose Einstellung der Kämpfe gefordert. Der Krieg muss unverzüglich ein Ende nehmen. Für diesen sinnlosen Krieg gibt es keinerlei moralische Rechtfertigung.“ Es sei unannehmbar, „dass Menschen weiterhin töten und selbst umgebracht werden, während sich die Führenden über Macht, Positionen und Prozentsätze streiten“. Der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Olaf Fykse Tveit (Genf), stellte sich hinter die Erklärung. Es sei an der Zeit, das sinnlose Töten zu stoppen. Der Südsudan war erst im Juli 2011 nach jahrzehntelangen Kämpfen mit über zwei Millionen Toten vom islamisch geprägten Sudan unabhängig geworden. Von den rund zwölf Millionen Einwohnern sind 76,8 Prozent Christen, 21 Prozent Anhänger von Naturreligionen und 2,2 Prozent Muslime.