21.02.2015

Turkmenistan: Glaubensgefangene vorzeitig freigelassen

Im Zuge einer Amnestie anlässlich des Tags der Fahne wurde der wegen angeblichem Hooliganismus zu 4 Jahren Haft verurteilte Protestant Umid Gojayev etwa ein Jahr vor Ablauf seiner Haftzeit aus dem Arbeitslager normalen Regimes in Seydi im Osten Turkmenistans entlassen. Christen aus seiner Heimatstadt haben immer wieder beteuert, dass er in Wirklichkeit wegen seiner religiösen Überzeugung zu der Lagerhaft verurteilt wurde. Nach seiner Entlassung bestieg Gojayev einen Zug, um die zweitägige Reise über die Hauptstadt Aschchabad zurück zu seiner Frau und seinen drei kleinen Kindern in Daschoguz im Norden des Landes anzutreten. Im Zuge derselben Amnestie wurde auch der Wehrdienstverweigerer aus Gewissensgründen und Zeuge Jehovas Ruslan Narkuliyev freigelassen. Nach der Freilassung des 21-jährigen ist erstmals seit vielen Jahren kein einziger Zeuge Jehovas in Turkmenistan wegen Wehrdienstverweigerung in Haft.

Während andere Gefangene amnestiert wurden, gingen die Behörden gewalttätig gegen als „Wahabiten“ verurteilte Muslime im Arbeitslager strengen Regimes in Seydi vor. Fünf von ihnen wurden zwischen 5. und 7. Februar so schwer geschlagen, dass einem eine Hand und einem anderen eine Rippe gebrochen und die Lunge verletzt wurde.

Quelle: Forum 18, Oslo

Deutsche Fassung: Arbeitskreis Religionsfreiheit der ÖEA