31.07.2015

Deutschland: EKD-Ratsvorsitzender in Kuratorium eines Islamzentrums

Bedford-Strohm will friedliebende Kräfte stärken

Deutschland: EKD-Ratsvorsitzender in Kuratorium eines Islamzentrums

Bedford-Strohm will friedliebende Kräfte stärken

München (idea) – Der EKD-Ratsvorsitzende und bayerische Landesbischof, Heinrich Bedford-Strohm (München), hat die Einladung ins Kuratorium des Münchner Islamzentrums angenommen. Die Einrichtung soll „Muslimen bei der Ausübung ihrer Religion behilflich sein, ihr Glaubensbewusstsein und ihre Bereitschaft zum Dienst am Mitmenschen vertiefen, aber auch zum besseren Verständnis des Islam und der Muslime beitragen“, heißt es in der Selbstdarstellung. Grundlage des Zentrums sei das islamische Glaubenszeugnis „Kein Gott außer Allah und Muhammad ist Allahs Gesandte“. Für die römisch-katholische Kirche sitzt der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück (Traunwalchen/Oberbayern), im Kuratorium. Gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea erklärten Bedford-Strohm und Glück, dass sie jene Kräfte im Islam stärken wollen, die die Werte des Grundgesetzes bejahen, und mit ihnen gemeinsam Wege in die Zukunft bauen. Der Initiator des Islamzentrums, Imam Benjamin Idriz (Penzberg/Oberbayern), habe mit vielen Beispielen bewiesen, dass er sich gegen einen radikalen Islam stelle. „Mit diesen Muslimen können wir gemeinsam eine friedliche Zukunft gestalten“, teilen die Kirchenvertreter mit. Zugleich betonen sie, als Christen keine Werbung für den Islam zu machen. Idriz zufolge ist das Islamzentrum kein muslimisches Projekt, sondern ein gesamtgesellschaftliches. Geplant ist der Bau eines Gemeindezentrums, das außer einem Gebetsraum für 800 Muslime eine Bibliothek, ein Museum, Akademieräume und einen für alle Bürger offenen Andachtsraum umfassen soll. Idriz hofft, dass ein Großspender aus einem Golfstaat das rund 38 Millionen Euro teure Projekt finanzieren wird.