16.06.2015
Deutschland: Muslime wollen sich bei der Bundespolitik Gehör verschaffen
Zentralrat der Muslime plädiert für ständige Vertretung nach kirchlichem Vorbild
Deutschland: Muslime wollen sich bei der Bundespolitik Gehör verschaffen
Zentralrat der Muslime plädiert für ständige Vertretung nach kirchlichem Vorbild
Berlin/Köln (idea) – Für eine Vertretung des Islam in Berlin nach dem Vorbild der Kirchen hat sich der Vorsitzende des Zentralrates der Muslime, Aiman Mazyek (Köln), ausgesprochen. „Eine ständige Vertretung am Sitz von Parlament und Regierung würde unseren Themen ein ganz anderes Gehör verschaffen und dem Austausch, der aktuell über die Deutsche Islamkonferenz läuft, verstetigen“, sagte er Tagesspiegel Online (Berlin). Für eine solche Repräsentanz fehle den muslimischen Dachverbänden aber das Geld: „Die ständigen Vertretungen der Kirchen in den Bundesländern und in Berlin werden ja vom Steuerzahler übernommen.“ Die Parlamente in Bund und Ländern unterstützten die Kirchen, weil sie auf deren Sachverstand und Urteil nicht verzichten wollten. Mazyek: „Beim Islam sollte der Staat auch so denken.“ Der Zentralrat repräsentiert rund 20.000 der über vier Millionen Muslime in Deutschland. Die Kirchen und Freikirchen sind mit mehreren Abgesandten in Berlin vertreten. Die Interessen der EKD nimmt der Bevollmächtigte des Rates, Martin Dutzmann, wahr. Prälat Karl Jüsten leitet das Katholische Büro in der Hauptstadt. Beauftragter der Deutschen Evangelischen Allianz, die Evangelikale aus Landes- und Freikirchen vertritt, ist Wolfgang Baake. Für die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) hat diese Aufgabe der Baptistenpastor Peter Jörgensen inne. Auch die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) hat einen Beauftragten am Sitz der Bundesregierung: Pfarrer Johann Hillermann.