28.06.2015
China: Aus Kirchen und Hausgemeinden
Religiöse Aktivitäten von Parteimitgliedern als Gefahr gebrandmarkt
China: Aus Kirchen und Hausgemeinden
Religiöse Aktivitäten von Parteimitgliedern als Gefahr gebrandmarkt
[SCMP] Die Zentrale Kommission zur Disziplin-Inspektion der Kommunistischen Partei hat eindringlich auf die Bedrohung hingewiesen, dass religiöse Aktivitäten desaströse Konsequenzen für die kommunistische Ideologie haben könnten. Etliche Parteimitglieder würden nicht an den Marxismus-Leninismus glauben und seien stattdessen beschäftigt mit religiösen Aktivitäten.Einige aus dem Kader hätten dort sogar leitende Funktionen übernommen.Ein ideologischer Fehltritt sei aber als die gefährlichste Krankheit anzusehen. Deshalb seien solche Parteimitglieder aus der Partei auszuschließen. Die Kader müssten unbedingt der eisernen Regel folgen, nach der jede Art der Zugehörigkeit zu religiösen Gruppen untersagt sei.Es ist ziemlich offensichtlich, was die Disziplin-Kommission wohl veranlasst haben mag, diesen Ukas herauszugeben. Wenn die Zahl der prominenten Parteimitglieder, die an religiösen Aktivitäten beteiligt sind vernachlässigbar wäre, dann hätte es kaum eine solche Warnung gegeben.
Aberglauben offenbar weit verbreitet
[USN] Nicht zuletzt durch die Verurteilung des hohen Funktionärs ZHOUYongkang ist erneut deutlich geworden, in welchem Ausmaß selbst höchste Funktionäre sich mit Aberglauben und skurrilen oder okkulten Praktiken befassen. ZHOU war auch angeklagt, weil er Staatsgeheimnisse höchster Sicherheitsstufeverraten habe. Solche Dokumente hat er aber nicht etwa ausländischen Agenten zugänglich gemacht, sondern er habe sie seinem Qigong-Meister und Wahrsager gezeigt. Deshalb hat auch die offizielle chinesische Nachrichtenagentur bestätigt, dieses Vergehen habe sich nicht staatsgefährdend ausgewirkt. Weil der Kommunismus ein spirituelles Vakuum hinterlassen hat, ist es nicht verwunderlich, weshalb selbst hohe Funktionäre höchst zugänglich sind für abergläubische Ideen. Auch der frühere starkeMann, Staatspräsident Jiang Zemin, sei ein eifriger Tempelbesucher.
Mission auf neuen Wegen
[ZGB] Jedes Jahr im Sommer finden die Aufnahmeprüfungen, der „Gaokao-Test“, für die Universitäten statt. In den Prüfungsräumen schwitzen im ganzen Land Hunderttausende von Studenten über diesem alles entscheidenden Test und vor solchen Gebäuden schwitzen nicht weniger Eltern in Erwartung eines positiven Ergebnisses. In Nanjing hat eine Kirche, die nahe gegenübereines solchen Testraums liegt, die Gelegenheit einer neuen missionarischen Möglichkeit erkannt, die Türen geöffnet und die Eltern zum Tee und zur Beruhigung eingeladen. Diese Freundlichkeit ist von vielen Eltern dazu genutzt worden.
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Weltweit erste künstliche Hornhaut in China hergestellt
[AN] Chinesischen Forschern ist es weltweit erstmals gelungen, eine künstliche Hornhaut zur Einpflanzung in das menschliche Auge herzustellen. Das Herstellungsverfahren ist bereits patentiert und hat die klinische Erprobung erfolgreich durchlaufen.
Jede Woche ein neuer Milliardär
[CD] In China hat es in diesem Jahr in jeder Woche einen neuen USD-Milliardär gegeben. Die Zahl der chinesischen Milliardäre wird in naher Zukunft die Zahl der amerikanischen überholen.
Erhöhte Scheidungsrate und ihre Ursachen
[ZGB] In China steigt die Scheidungsrate unaufhörlich an. Nach einem Bericht des chinesischen Magazins Banyuetan seien daran vor allem die sozialen Medien schuld, denn über sie sei es so leicht geworden, nach einem anderen Partner oder nach einem Seitensprung Ausschau zu halten.
Quelle: China – Informationen 2015 - 07