09.05.2015

Deutschland/Israel: Engagement gegen Antisemitismus

Sächsische Israelfreunde wenden sich an die Öffentlichkeit Resolution fordert Solidarität mit Israel und Engagement gegen Antisemitismus

Deutschland/Israel: Engagement gegen Antisemitismus

 

Sächsische Israelfreunde wenden sich an die Öffentlichkeit

Resolution fordert Solidarität mit Israel und Engagement gegen Antisemitismus

Chemnitz (idea) – Anlässlich des Endes des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren und der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel vor 50 Jahren haben sich die Sächsischen Israelfreunde mit einer Resolution an die Öffentlichkeit gewandt. Sie wurde bei der 19. Sächsischen Israelkonferenz vom 8. bis 10. Mai in Chemnitz vorgestellt. In dem Papier fordert der Vorsitzende der Sächsischen Israelfreunde, Lothar Klein (Dresden), Verantwortungsträger in Kirche, Gesellschaft und Politik dazu auf, „alle Versuche, Israel zu diskreditieren und dessen Existenz als jüdischer Staat in seiner angestammten Heimat zu delegitimieren, entschieden zu verurteilen“. Die Atomverhandlungen des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen mit dem Iran, dessen politische und religiöse Führer erklärt hätten, Israel vernichten zu wollen, seien „nicht hinnehmbar“. In Deutschland müssten Bund, Länder und Kommunen dem wiederaufkommenden Antisemitismus entschieden entgegentreten. Es sei fatal, wenn bei jüdischen Mitbürgern die Frage aufkomme, ob sie in Deutschland noch sicher leben könnten. Erinnerungsorte an den Holocaust in Deutschland sollten weiterhin ausreichend gefördert werden. Kirchen- und Gemeindeleiter fordern die Israelfreunde auf, „mit jeder Form theologischer Lehre zu brechen, die dem Volk Israel seine Berufung Verheißungen streitig macht“.


Gott allein setzt Ländergrenzen

Der Theologe und Nahost-Korrespondent des Christlichen Medienverbundes KEP (Wetzlar), Johannes Gerloff (Jerusalem), ging in seiner Bibelarbeit auf die Grenzen des Landes Israel ein. Nach seiner Überzeugung kann Israel diese nicht selbst verändern: „Gott setzt die Grenzen von Ländern.“ Das zeige auch ein Blick in die Geschichte. Keine der Ländergrenzen, die Europa gezogen habe, hätten Bestand gehabt. Derzeit dehne Gott die Grenze Afrikas nach Norden aus. Ängste – auch unter Christen – seien die falsche Reaktion darauf: „Die Frage ist: Bekommen wir offene Augen dafür, was Gott tut und können wir uns in seinen Plan einfügen?“ Er vermute, dass der Islam jetzt verstärkt nach Europa komme, „weil Gott sagt: Ich habe euch 150 Jahre die Chance gegeben, auf’s Missionsfeld zu gehen. Ihr habt sie nicht genutzt; jetzt hole ich die Menschen her.“ Gott bringe Sachsen nach Israel und Afrikaner nach Sachsen, so Gerloff. Er ermutigte dazu, regelmäßig nach dem Willen Gottes zu fragen. Eine gute Möglichkeit sei, täglich in der Bibel zu lesen und „über Gottes Wort zu murmeln“. Die Bibel sollte Teil der DNA eines jeden Christen werden.

Gotter: Israel ist „der Beweis Gottes“

Der Geschäftsführer der Sächsischen Israelfreunde, Wilfried Gotter (Schönborn/Dreiwerden), bezeichnete Israel als „Beweis Gottes in dieser Welt“. Bislang seien Juden aus 167 Nationen nach Israel gekommen. Der israelische Tourismus- und Politikexperte Yitzhak Sokoloff dankte den Sächsischen Israelfreunden für deren Solidarität mit seinem Land. Das sei besonders wertvoll in einer Zeit, in der Israel international wieder verstärkt angefeindet werde. Der 1998 gegründete Verein der sächsischen Israelfreunde hat 400 eingetragene Mitglieder. Sein Magazin „Zum Leben“ wird von 7.000 Interessierten gelesen. Der Verein setzt sich unter anderem gegen eine einseitige Berichterstattung im Nahostkonflikt, für Versöhnungsarbeit sowie für die Aufarbeitung antisemitischer Lehren in der Kirche ein.