09.05.2015
Pakistan: Drohungen gegen christliche Journalisten
Presseverband widerspricht ungerechtfertigten Angriffen
Pakistan: Drohungen gegen christliche Journalisten
Presseverband widerspricht ungerechtfertigten Angriffen
Quetta/Kelkheim (idea) – In Pakistan hat ein führender muslimischer Journalist seine christlichen Kollegen vor ungerechtfertigten Angriffen radikaler Islamisten in Schutz genommen. Sie forderten, vier Christen aus dem Presseclub von Quetta auszuschließen. Es seien „Lästerer des Islam und unseres geliebten Propheten“, die Muslime zum Abfall vom Islam verleiteten, heißt es in einem Drohbrief vom Februar. Absender ist eine bislang unbekannte Gruppe, die sich „Die Opferbereiten des Islam“ nennt. Quetta ist die Hauptstadt der flächenmäßig größten Provinz Pakistans, Belutschistan. Die Region grenzt an Afghanistan und hat in den letzten Jahren eine deutliche Zunahme an religiös motivierter Gewalt erlebt. Nach Informationen des christlichen Hilfswerkes Open Doors in Kelkheim bei Frankfurt am Main hat der Presseclub das Schreiben umgehend an die zuständige Polizeistelle weitergeleitet. Zwei Monate später gebe es jedoch immer noch keine Ermittlungsergebnisse. Unterstützung bekamen die Christen inzwischen vom Präsidenten des Journalistenverbandes von Belutschistan, Irfan Saeed. Er sagte laut Open Doors: „Unsere Vereinigung hat über 120 registrierte Mitglieder, und diese Christen sind unsere Brüder. Ich kenne sie schon sehr lange, und sie haben weder den christlichen Glauben verbreitet, noch irgendeinen anderen Glauben verunglimpft.“ Von den 174 Millionen Einwohnern sind etwa 95 Prozent Muslime, zwei Prozent Christen sowie zwei Prozent Hindus und der Rest Sikhs, Buddhisten und Anhänger anderer Religionen.