04.10.2015

Indien: Christliches Ehepaar erschossen

(BarnabasFund/AKREF) Erst heute erreicht uns die Meldung aus Indien, dass ein christliches Ehepaar ermordet wurde.

Bitten wir, dass Gott die Kinder eines christlichen Ehepaars tröstet, die von einer indischen, paramilitärischen Truppe beschuldigt wurden, Maoisten zu sein und daraufhin erschossen wurden.

Dhubaleswar Nayak und seine Frau Bhubudi Nayak hatten am 26. Juli ausserhalb ihres Dorfes Pangalpadar im Distrikt Kandhamal im Bundesstaat Odisha einen Hügel erklommen, um ihre Kinder anzurufen. Sie riefen ihre Kinder, die im Bundesstaat Kerala arbeiteten, jede Woche an.

"Ich wartete jeden Sonntagnachmittag auf ihren Anruf", sagte ihr ältester Sohn, Rahul. "Sie gingen immer auf den Hügel um mich anzurufen, da sie im Dorf keine Verbindung hatten."

Doch als Rahul an diesem Sonntag mit seinen Eltern sprach, wurde der Anruf unterbrochen. "Ich hörte, wie meine Mutter schrie und sich wehrte, als ob jemand versuchen würde sie zu [vergewaltigen]", sagte er. "Mein Vater schrie auch. Dann hörte ich Schüsse und die letzten Worte meines Vaters: ‚Ich sterbe'. Dann wurde alles still und jemand schaltete das Handy aus. Sie wurden ermordet."

Drei weitere christliche Dorfbewohner mussten ebenfalls Telefonanrufe tätigen und hatten das Ehepaar auf den Hügel begleitet. Nachdem sie ihre Anrufe beendet hatten, gingen sie ins Dorf zurück und liessen Dhubaleswar und Bhubudi, die immer noch mit ihren Kindern sprachen, alleine zurück.

Auf dem Rückweg begegneten sie Mitglieder der Central Reserve Police Force (CRPF), die grösste paramilitärische Gruppierung Indiens, die auf der Suche nach Maoisten waren. Die Kämpfer bedrohten und verhörten sie, liessen sie jedoch schlussendlich gehen. Die Dorfbewohner informierten die CRPF, dass sich Dhubaleswar und Bhubudi immer noch auf dem Hügel befänden und mit ihren Kindern telefonierten.

Nur kurze Zeit später hörten sie Schüsse. Aus Angst vor der CRPF trauten sie sich jedoch nicht sofort auf den Hügel zurück, sondern warteten bis am nächsten Morgen um herauszufinden, was dem Ehepaar zugestossen war. Auf dem Hügel fanden sie nur Blutflecken, ein Männerhemd und zwei Paar Schuhe.

Die Dorfbewohner gingen daraufhin zur Polizei und verlangten, dass Ermittlungen eingestellt und dass die beiden toten Körper an die Familien zurückgegeben würden, doch die Polizeibeamten weigerten sich. Doch als sich vor der Polizeistation hunderte von Anwohnern versammelten und protestierten, mussten die Polizisten schlussendlich klein beigeben und gaben die Leichen des Ehepaars frei.

Das indische Militär geht in abgelegenen Stammesgebieten hart gegen die maoistisch orientierten Naxaliten vor und Christen geraten oft sprichwörtlich "ins Kreuzfeuer".

Bitten wir um ein Ende der anti-christlichen Gewaltübergriffe im Distrikt Kandhamal, sei es seitens radikaler Hindus oder paramilitärischer Truppen. Bitten wir, dass die Christen in Kandhamal ohne Furcht vor dem Schrecken der Nacht, oder dem Pfeil, der bei Tag fliegt, leben dürfen (Psalm 91,5).