05.09.2015
Weißrussland: Geldstrafe wegen Gottesdienst
Aufgehobene Geldstrafe für Gottesdienst neuerlich verhängt
Weißrussland: Geldstrafe wegen Gottesdienst
Aufgehobene Geldstrafe für Gottesdienst neuerlich verhängt
Neun Tage nachdem das Berufungsgericht eine wegen des Leitens eines Gottesdienstes in der nicht registrierten Reformiert Orthodoxen Verklärungskirche verhängte Geldstrafe annulliert hatte, verhängte ein Gericht in Gomel im Südosten von Belarus eine Strafe in derselben Höhe von mehr als zwei durchschnittlichen Wochenlöhnen gegen deren Pastor Sergei Nikolaenko. „Der Richter hat nicht alle unsere Argumente und die Tatsachen geprüft und mich offensichtlich unter dem Druck wohlbekannter Behörden wieder schuldig gesprochen“, kommentierte Nikolaenko das Urteil gegenüber Forum 18. Am 1. September legte er erneut Berufung beim Landgericht ein. Er und ein andres Mitglied seiner Kirche wurden offiziell verwarnt, dass sie mit strafrechtlicher Verfolgung zu rechnen hätten, sollten sie das Gesetz durch die Abhaltung nicht registrierter Gottesdienste verletzen, wobei die Strafandrohung bis zu drei Jahre Gefängnis beträgt.
Einer Gruppe von zehn Baptisten aus der nicht registrierten Gemeinde in Soligorsk blieb mit ihrer Berufung gegen eine Geldstrafe erfolglos, die gegen sie verhängt worden war, weil sie sich ohne die verpflichtende staatliche Registrierung zum Gottesdienst versammeln.
Am 15. August wurde eine Taufe der evangelikalen Gnadengemeinde in Smolevichi in der Region Minsk von Aleksandr Schlykov, einem Beamten des lokalen Exekutivkomitees gestoppt, der die Polizei verständigte und verlangte, dass man Pastor Nikolai Pinchuk auf die Polizeiwache bringen und ein Protokoll wegen eines Vergehens erstellen sollte. Doch die Polizeibeamten waren vernünftige junge Männer, berichtete Pastor Pinchuk. Sie ersuchten sie Mitglieder der Kirche, sich etwas weiter weg vom öffentlichen Strand zu bewegen und beendeten den Konflikt, ohne ein Protokoll zu erstellen. Als der Taufgottesdienst durch das rüde Verhalten Schlykovs unterbrochen wurde, waren auch ca. 100 Kinder anwesend, für die Taufe ein besonderes Erlebnis werden sollte. Viele von ihnen gingen weg, als es zu dem Konflikt kam. Dennoch wurden sieben Personen getauft. Der Pastor äußerte sich lobend über die Polizeibeamten, die sich für das unangemessene Verhalten des Mannes vom Exekutivkomitee entschuldigten.
Quelle: Forum 18, Oslo
Deutsche Fassung: Arbeitskreis Religionsfreiheit der ÖEA