18.09.2015
Israel: Chefrabbiner warnen Juden vor christlicher Konferenz
Das Laubhüttenfest der Christlichen Botschaft sei eine „geistliche Gefahr“
Israel: Chefrabbiner warnen Juden vor christlicher Konferenz
Das Laubhüttenfest der Christlichen Botschaft sei eine „geistliche Gefahr“
Jerusalem (idea) – Die beiden Chefrabbiner des Staates Israel, David Lau und Jitzhak Josef, haben Juden in einem offenem Brief dazu aufgefordert, dem Laubhüttenfest der Internationalen Christlichen Botschaft Jerusalem (ICEJ) fernzubleiben. Die Teilnahme an der Veranstaltung einer Organisation, „die es als ihre Mission betrachtet, alle Menschen auf der Welt zu Christen zu bekehren – und dabei ganz besonders Juden“, sei eine „geistliche Gefahr“, die „den Grundfesten unseres Glaubens zuwiderläuft“. Ob die Veranstalter Freunde Israels seien, spiele dabei keine Rolle.
Proteste von Ultra-Orthodoxen
Die ICEJ wurde 1980 von charismatisch orientierten Christen gegründet, um Israels Anspruch auf Jerusalem als seiner „unteilbaren und ewigen Hauptstadt“ zu unterstützen. Seit 1981 findet jährlich ein Kongress zum jüdischen Laubhüttenfest in Jerusalem statt, zu dem Tausende Christen aus der ganzen Welt anreisen. Im vergangenen Jahr kamen über 5.000 Christen aus fast 80 Ländern. Tagungsort ist die „Jerusalem Arena“ im Süden der Stadt. Ultra-Orthodoxe hatten im Vorfeld bei der Stadtverwaltung dagegen protestiert, die Arena einer Organisation zur Verfügung zu stellen, die „missionarisch aktiv“ sei. Jerusalems Bürgermeister Nir Barkat, der der Veranstaltung positiv gegenübersteht, versprach daraufhin, in Zukunft die Repräsentanten der Ultra-Orthodoxen zu konsultieren, bevor die Stadtverwaltung über die Zulassung christlicher Veranstaltungen entscheidet. In diesem Jahr findet die Konferenz vom 27. September bis 2. Oktober statt.