06.12.2019

Deutschland: 2021 wird das „große Jahr der Ökumene“

VEF unterstützt Projekt zur Seenotrettung, gibt aber kein Geld Präsident Stiba: „Wegschauen ist keine Option“

Bad Blankenburg (idea) – Die Freikirchen in Deutschland unterstützen das Projekt zur Rettung von Flüchtlingen aus dem Mittelmeer „United4Rescue – Gemeinsam Retten“. Das beschlossen die Delegierten der zwölf Mitglieds- und drei Gastkirchen der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) bei ihrer Mitgliederversammlung in Bad Blankenburg. Der Verein hat das Ziel, im Jahr 2020 mit einem eigenen Rettungsschiff Menschenleben zu retten. „Menschen in Lebensgefahr muss geholfen werden“, begründete der VEF-Präsident und Generalsekretär des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Bapisten- und Brüdergemeinden), Christoph Stiba (Wustermark bei Berlin), das Vorhaben. Er fügte laut einer VEF-Pressemitteilung hinzu: „Wegschauen ist keine Option. Deshalb wollen wir jetzt gemeinsam ein Zeichen setzen und helfen, wo wir können.“ In dem Bündnis arbeiten neben Kirchen auch Kommunen, Initiativen und Vereine mit. Wie VEF-Pressesprecher Michael Gruber (Wustermark bei Berlin) dazu erläuterte, wird die VEF „Bündnispartner“ des Projektes: „Wir stellen uns öffentlich hinter den Verein und das Anliegen, wodurch auch mehr Menschen angesprochen werden.“ Wie Gruber auf idea-Anfrage bestätigte, ist damit aber keine finanzielle Förderung des Projekts durch die VEF verbunden.

Am 3. Oktober 2020 überall singen

Der Leiter des Runden Tisches „Gebet“ der Koalition für Evangelisation (Lausanner Bewegung), Bernd Oettinghaus (Frankfurt am Main), stellte den Delegierten die Initiative „3. Oktober – Deutschland singt“ vor. Im kommenden Jahr sind Menschen aller Generationen und Kulturen am Tag der Deutschen Einheit eingeladen, in den Städten zu singen und zu feiern. Damit soll „ein Zeichen der Dankbarkeit und Einheit“ gesetzt werden. Oettinghaus: „Zur Erinnerung an die Friedensgebete und an das Wunder der Friedlichen Revolution bringen alle Sänger zu den Treffen Kerzen mit.“

 

2021 wird das „große Jahr der Ökumene“

Im Mittelpunkt der Delegiertenversammlung stand das Thema Ökumene. Mit dabei war die Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland, Verena Hammes (Frankfurt am Main), und der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Ekkehart Vetter (Mülheim/Ruhr), sowie deren Generalsekretär, Reinhardt Schink (Bad Blankenburg). Alle unterstrichen die Bedeutung der Ökumene. Hammes regte an, neben den beiden großen Kirchen die ganze Vielfalt der Kirchenlandschaft in den Blick zu nehmen, wie es etwa 2021 geplant sei. Dies sei das „große Jahr der Ökumene“, weil dort der 3. Ökumenische Kirchentag in Frankfurt am Main (12. bis 16. Mai 2021) stattfinden werde und anschließend die Vollversammlung des Weltkirchenrates in Karlsruhe (8. bis 16. September 2021). Die Vertreter der Evangelischen Allianz würdigten die gute Zusammenarbeit mit der VEF. Stiba regte an, als VEF verstärkt auch mit den Migrantenkirchen in Deutschland ins Gespräch kommen. „Auch sie gehören zu Ökumene“, sagte er. Die VEF-Delegierten befassten sich auch mit der Zukunft der freikirchlichen Rundfunkarbeit. Pastorin Andrea Schneider (Oldenburg), seit 1996 VEF-Rundfunkbeauftragte, geht Mitte 2020 in den Ruhestand. Nachdem der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden diese Stelle bisher allein finanziert hat, werden die VEF-Kirchen dies ab 1. Juli 2020 gemeinsam tun. Die in der VEF zusammengeschlossenen Freikirchen haben zusammen rund 270.000 Mitglieder.
 

siehe auch Beitrag vom 5.12.19