08.11.2024
Mosambik: Grenzübergang zu Südafrika geschlossen
Proteste gehen weiter
Maputo (Agenzia Fides) - „Ich habe das Gefühl, dass ein revolutionäres Klima herrscht, die zeigt, dass wir am Vorabend eines unvergleichlichen historischen Übergangs stehen“, sagt der mosambikanische Oppositionsführer Venancio Mondlane zu den anhaltenden Demonstrationen, die in dem Land im südlichen Afrika nach der Wahl vom 9. Oktober begannen.
Der Sieg der „Frelimo“ (Mosambikanische Befreiungsfront, die seit 1975 an der Macht ist), die mit der Wahl ihres Kandidaten Daniel Chapo sowohl die Präsidentschaft als auch die Mehrheit im Parlament errang, wird von der Opposition heftig angefochten, die Wahlbetrug anprangert.
Mondlane, Kandidat der oppositionellen „Podemos“-Partei, hat die Bevölkerung dazu aufgerufen, aus Protest auf die Straße zu gehen, und berichtet, dass auf ihn in Südafrika, wo er Zuflucht gesucht hatte, ein Mordanschlag auf ihn verübt werden sollte .
Die mosambikanischen Sicherheitskräfte reagierten unterdessen mit dem Einsatz von Tränengas und Polizeieinsätzen, aber auch Schüsse auf die Demonstranten wurden gemeldet.
Nach Angaben des mosambikanischen Ärzteverbandes wurden zwischen dem 18. und 26. Oktober landesweit 10 Bürger erschossen und 73 weitere verletzt. Am 5. November wurden in der Hauptstadt Maputo und an anderen Orten weitere 9 Menschen durch Schüsse der Polizei getötet. Auch andere Berufsgruppen wie die Anwaltsvereinigung haben ihre Besorgnis über die möglichen Folgen geäußert, und sagten, dass „die Voraussetzungen für ein Blutbad gegeben sind“ und dazu aufriefen, die Annullierung der Wahlen vom 9. Oktober in Betracht zu ziehen.
Um zu versuchen, die Ausbreitung der Proteste einzudämmen, wurde die Internetverbindung in unregelmäßigen Abständen unterbrochen. Dies verhindert jedoch nicht, dass sich die Demonstrationen in besonderen Formen ausbreiten, wie z. B. die „Topfproteste“, bei denen die Bürger an den Fenstern ihrer Wohnungen auf Kochtöpfe schlagen und damit einen ohrenbetäubenden Lärm in den Straßen der mosambikanischen Städte erzeugen.
Unterdessen wurde der mosambikanisch-südafrikanische Grenzübergang in Lebombo geschlossen, nachdem mehrere Lastwagen aus Südafrika mutwillig beschädigt worden waren. Etwa 500 gestrandete Fahrer werden vom Roten Kreuz mit humanitärer Hilfe versorgt.
(L.M.) (Fides 8/11/2024)