14.03.2025

Europa: Bischof - Die Tötung anderer Menschen löst keine Konflikte

Tilman Jeremias erinnerte an die Bombardierung Swinemündes im März 1945

Kamminke (IDEA) – Militärische Aufrüstung kann niemals die Lösung für Konflikte sein. Diese Ansicht vertrat der Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Nordkirche, Tilman Jeremias, bei einer Veranstaltung zum Gedenken an die Bombardierung von Swinemünde vor 80 Jahren am 12. März. An der Veranstaltung auf dem Gelände der Kriegsgräberstätte Golm in Kamminke (Insel Usedom) nahmen auch Mecklenburg-Vorpommerns Kulturministerin Bettina Martin (SPD) und die Stadtpräsidentin von Świnoujście (Swinemünde), Joanna Agatowska, teil. Sie gedachten dort der Tausenden Toten, die anonym bestattet worden waren. Zum Hintergrund: Am 12. März 1945 hatten 661 US-Bomber die Stadt angegriffen. Dabei kamen nach Schätzungen bis zu 6.000 Menschen ums Leben. Swinemünde gehörte bis 1945 zum Deutschen Reich, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg aber Polen zugeschlagen. Organisiert hatte die Gedenkstunde der zuständige Landesverband des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Der Bischof erinnerte einer Mitteilung zufolge daran, dass in den vielen Gräbern auf dem Golm Kinder und Frauen, Soldaten, Hinterpommern und Ostpreußen lägen. Sie seien mit ihren Trecks in die Stadt geflüchtet, wo sie sich in Sicherheit wähnten, seien dann aber der Bombardierung zum Opfer gefallen.

Jesus hat auf Gewalt verzichtet

Die Geschehnisse von damals seien heute von trauriger Aktualität, so Jeremias weiter. Es erschrecke ihn, „wie selbstverständlich sich unsere Sprache militarisiert hat“ und über Milliarden für die Rüstungsindustrie gesprochen werde. Er glaube auch nicht, dass die Tötung anderer Menschen Konflikte lösen könne. Die Menschheit müsse andere Wege finden. Dafür stehe Jesus, der sehr bewusst auf jede Gewalt verzichtet habe. Ein schönes Zeichen für solche anderen Wege sei es daher, dass Deutsche und Polen an der Gedenkstätte gemeinsam der Opfer von vor 80 Jahren gedenken würden.