22.09.2020

Deutschland: IS-Terrorzelle wollte Anschläge begehen

Düsseldorfer Gericht verhandelt über geplanten Mord an Ex-Muslim

Düsseldorf (idea) – Vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf hat der Prozess gegen ein mutmaßliches Mitglied der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) begonnen. Dem 30-jährigen gebürtigen Tadschiken aus Wuppertal wird unter anderem vorgeworfen, die Ermordung des zum Christentum konvertierten Islamkritikers Amir Arabpour (Neuss) geplant zu haben. Nach Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft hatte der Angeklagte 2019 zusammen mit Komplizen eine islamische Terrorzelle gegründet. Von einem IS-Führer aus Afghanistan erhielten sie den Auftrag, Arabpour zu ermorden, weil dieser in YouTube-Videos die Lehren des Korans angezweifelt hatte. Die Tat sollte für die Propaganda des IS genutzt werden. Kurz bevor es zu dem Attentat kam, wurden die Mitglieder der Terrorzelle von der Polizei festgenommen. Die Bundesanwaltschaft wirft ihnen außerdem vor, weitere Anschläge in Deutschland geplant zu haben. Zu diesem Zweck habe sich der Angeklagte im Internet eine Anleitung zum Bombenbau verschafft. Für den Prozess sind 40 Verhandlungstage angesetzt. Er wird voraussichtlich bis Mai 2021 dauern.