25.02.2021

Iran: Iranischer christlicher Konvertit beendet Gefängnis-Hungerstreik mit dem Versprechen auf Freilassung

BF/IIRF-D/Tübingen/25.02.2021 - Der iranische christliche Konvertit Ebrahim Firouzi hat einen Hungerstreik beendet, den er am 13. Februar im Gefängnis begonnen hatte, nachdem er die Zusicherung erhalten hatte, dass die jüngsten Anschuldigungen gegen ihn fallen gelassen werden und er bald freigelassen wird.

Der 34-Jährige wurde von zwei Geheimdienstmitarbeitern im Gefängnis von Chabahar besucht, die ihm mitteilten, dass sein Fall "bearbeitet" werde.

Ebrahim war am 8. Februar erneut inhaftiert worden, nachdem er aus einer abgelegenen Stadt an der iranisch-pakistanischen Grenze, wo er drei Jahre internes Exil verbüßt, vor Gericht geladen worden war, um sich einer neuen Anklage wegen "Propaganda gegen die Islamische Republik zugunsten feindlicher Gruppen" zu stellen.

Die Anklage wurde zwei Tage nach der Veröffentlichung von sechs Videos bekannt gegeben, in denen Ebrahim die Schikanen beschreibt, die er durch das Ministerium für Geheimdienst und Sicherheit (MOIS) erduldet hat. Ebrahim beschreibt detailliert, wie ein Informant des Ministeriums sich als "Freund" ausgab; wie Agenten sein Eigentum beschlagnahmten und seinen Bruder, der kein Chist ist, schikanierten.

In einer Nachricht an Freunde vor seinem Auftritt vor Gericht sagte Ebrahim: "Ich bitte die Christen, nicht für meinen Freispruch zu beten, sondern dafür, dass der große Name Gottes verherrlicht wird, wofür ich morgen vor Gericht stehen werde."

Die Vorgeschichte:

Im August 2013 wurde Ebrahim verhaftet und später verurteilt, unter anderem wegen Evangelisation, Verbindungen zu Feinden und ausländischen "Anti-Regime-Netzwerken" und dem Start einer christlichen Website. Er wurde zu einem Jahr Gefängnis und weiteren zwei Jahren Verbannung verurteilt. Insgesamt verbrachte er jedoch mehr als acht Jahre sowohl im Exil als auch im Gefängnis, weil die Behörden weitere Anklagen gegen ihn erhoben. Bei seiner letztendlichen Entlassung im Oktober 2019 begann die zweijährige Exilzeit, die von den Behörden im März 2020 um weitere 11 Monate verlängert wurde.

Im September 2020 wurde er mit Anklagen wegen "Beleidigung des Heiligen" und "Propaganda gegen den Staat durch Förderung des christlichen Glaubens" konfrontiert, die Ebrahim als "einen Haufen unbegründeter Behauptungen" des MOIS bezeichnete. Ein Staatsanwalt wies diese Anklagen denn auch in einer zehnminütigen Anhörung ab.

 

Quelle: Barnabas Fund 23. Februar 2021