31.03.2021

Pakistan: Bildungsreform bedroht die Rechte religiöser Minderheiten

Experten und Aktivisten fordern, dass Lehrer, Eltern, Schüler und Bildungsexperten in den politischen Prozess einbezogen werden. Die Interessen der Schüler müssen ohne jegliche Diskriminierung geschützt werden. Das Aufzwingen von Islamunterricht für

Lahore/Tübingen (Akref/AsiaNews/Shafique Khokhar) - Die Working Group for Inclusive Education (WGIE) und das Centre for Social Justice (CSJ) organisierten am Samstag ein Treffen im Vorfeld der Einführung der neuen pakistanischen Nationalen Bildungspolitik (NEP).

Die Teilnehmer diskutierten mögliche Lösungen für Probleme wie niedrige Alphabetisierungsraten und schlechte Bildungsstandards. Ein Teilnehmer warnte, dass die neue Bildungspolitik der Bundesregierung die verfassungsmäßigen Rechte religiöser Minderheiten verletze.

Ein Punkt, der während des Treffens hervorgehoben wurde, war die Notwendigkeit eines inklusiven Konsultationsprozesses, der Lehrer, Eltern, Schüler und Bildungsexperten einbezieht, sowie Schulungsprogramme für Lehrer, die kritisches Denken, Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit, Friedensbildung und die Akzeptanz kultureller und religiöser Unterschiede berücksichtigen.

Nach Ansicht von Riaz Ahmed Shaikh, Dekan der Abteilung für Sozialwissenschaften am Shaheed Zulfikar Ali Bhutto Institute of Science and Technology (SZABIST), ist der vom Bildungsministerium vorgeschlagene Konsultationsprozess nicht demokratisch.

Seiner Meinung nach sollte die neue Politik einen nationalen Konsens schaffen und gleichzeitig die besten Interessen der pakistanischen Kinder ohne jegliche Diskriminierung sicherstellen.

Abdul Hameed Nayyar, ein landesweit anerkannter Pädagoge, stellt fest, dass das neue Gesetz die Pflicht zu Islamiat (Islamische Studien) für Schüler aller Glaubensrichtungen vorsieht. Dies wird viele nicht-muslimische Grundschüler dazu bringen, die Schule abzubrechen.

Er erklärt, dass das pakistanische Bildungswesen unter der Diktatur von Ziaul Haq immens gelitten hat, aber der Schaden, den es unter der jetzigen Regierung erleiden wird, wird noch viel schlimmer sein.

Für Peter Jacob, Geschäftsführer des Centre for Social Justice, braucht die Reform ungeachtet aller Absichten eine angemessene Finanzierung, ohne die sie nicht gelingen wird. Er schlägt vor, das Budget für das nationale Bildungssystem auf 4 Prozent zu erhöhen.

 

Quele: http://www.asianews.it/news-en/Education-reform-threatens-the-rights-of-religious-minorities-52675.html