14.04.2021

Eritrea: Verhaftete Christen freigelassen

IIRF-D/14.4.2021 - Die Behörden in Eritrea haben am Sonntag, den 11. April, alle bis auf einen von 23 Christen freigelassen, die Ende März bei einem Gebetstreffen in der Hauptstadt Asmara verhaftet worden waren.

Der eritreische Kirchenleiter Dr. Berhane Asmelash sagte, man wisse noch nicht, warum dem Christen die Freiheit verweigert wurde. Sie warten auch darauf, etwas über das Wohlergehen der freigelassenen Christen zu erfahren. Es handelt sich zumeist um Frauen, die bei guter Gesundheit waren, als sie verhaftet und ins Gefängnis von Mai Sarawa gebracht wurden.

Weitere zwölf Christen wurden Ende März bei einem Gebetstreffen in Assab am Roten Meer, etwa 1.000 km von Asmara entfernt, nahe der Grenze zu Dschibuti, festgenommen. Sie werden weiterhin im Gefängnis von Assab festgehalten, wo die Bedingungen bekanntermaßen sehr hart sind. Es liegt in einem abgelegenen Hafengebiet der Stadt, das für militärische Zwecke reserviert ist.

Die beiden Razzien bei Gebetstreffen dämpften die Hoffnungen, dass die Regierung ihre harte repressive Politik gegen Christen im Land lockert. Seit September 2020 wurden mindestens 160 Christen aus eritreischen Gefängnissen entlassen, darunter mehr als 70, die im Januar 2021 aus drei Gefängnissen befreit wurden. Dr. Berhane sagte, die christliche Gemeinschaft habe gehofft, dass die Freilassungen eine Aufweichung der Haltung der Regierung signalisieren würden. "Sie dachten, dass eine Veränderung kommt", sagte er dem Barnabas Fund.

Dr. Berhane bat um Gebet für die noch inhaftierten Christen und ihre Familien. Er fuhr fort: "Beten Sie für ganz Eritrea, für eine Änderung der Politik, für Demokratie und Religionsfreiheit."

Vor den jüngsten Verhaftungen wurde vermutet, dass noch mindestens 165 Gläubige in den Gefängnissen des Landes festgehalten werden, die oft unmenschliche und brutale Bedingungen ertragen müssen; die genaue Zahl ist jedoch nicht bekannt.

Eritrea ist nach wie vor eines der schlimmsten Länder der Welt, was die Verfolgung von Christen angeht. Die Bedingungen für Gläubige sind dort so hart, dass das Land von manchen als das Nordkorea Afrikas bezeichnet wird. Seit der Einführung einer religiösen Registrierungspolitik im Jahr 2002 sind nur drei christliche Konfessionen legal erlaubt - eritreisch-orthodox, römisch-katholisch und lutherisch - sowie der sunnitische Islam.

Quelle: Barnabas Fund 13. April 2021